Heißewecken – Rezept für das traditionelle Gebäck aus dem Norden

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Heißewecken oder Hedewigs sind ein traditionelles Gebäck für die Winterzeit aus Schleswig-Holstein und besondern im Frühjahr und besonders in der Fastenzeit gegessen. Ich kenne sie aus meiner Kindheit und bei uns wurden die Heißewecken zum Kaffee quer durchgeschnitten, mit Sahne gefüllt und mit Puderzucker bestäubt – genauso habe ich sie lieben gelernt. Wie die ganz Hartgesottenen auch essen, liest du in den Tipps nach dem Rezept

Auf diesem Bild zum Heißewecken Rezept sieht man einige der goldbraun gebackenen Gebäckstücke mit Rosinen in einem eckigen, weißen Körbchen, dass mit einem weißen Tuch ausgekleidet ist. Im Vordergrund ein einzelnes, angebissenes Stück davon. Verstreut liegen überall Rosinen.

Das Gebäck ist schon seit dem 15. Jahrhundert im Norden bekannt und der Vorläufer vieler anderer, moderner Gebäcke. Die Schweden nannten sie früher hedvägg – aus ihnen sind die schwedischen Semlor oder Bullar entstanden. Und da Mecklenburg Vorpommern zum Teil früher unter schwedischer Herrschaft stand, war ihr traditioneller Name dort Böller. Auch in Dänemark sind sie bekannt. Während das traditionelle Fastnachtsgebäck woanders die Pfannkuchen (Berliner, die wir im Norden zu Silvester essen) oder Brezeln sind, essen wir Heißewecken oder Heetwegge.

Übrigens wurden die Heißewecken früher nicht daheim gebacken, sondern warm beim Bäcker gekauft und in einem Körbchen mit Tüchern bedeckt nach Hause getragen. Die Bäckermeister hielten ihre Rezepte streng geheim. Nicht verwunderlich, dass es heutzutage mindestens so viele Rezept wie Familien gibt. Ich hab heute unser Familienrezept für dich:

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Heißewecken Rezept – traditionelles Gebäck aus dem Norden

Du findest auf herzelieb noch viel mehr Kuchen Rezepte. Sehr lecker sind auch der Rosinenstuten, die dänischen Æbleskiver oder die Quarkbällchen.

Zutaten

Einen Stapel mit 5 goldbraun gebackene Heiße Wecken mit Rosinen sieht man auf diesem Foto zum Heißewecken Rezept. Er ist mit einer Schnur zusammengebunden, die oben zur Schleife gebunden ist. Rundherum liegen Rosinen.

für das Heißewecken Rezept braucht ihr
250 ml Milch
50 g Zucker
1 Würfel frische Hefe
500 g Mehl
1 Prise Salz
1 TL Kardamom (siehe unten)
2 Prisen Liebe
1 Zitrone
125 g sehr weiche Butter
2 Eier
120 g Rosinen und
50 g Butter.

Zubereitung der Heißewecken

Zunächst die Milch erwärmen, dass sie etwa handwarm ist.

Dann 100 ml Milch davon abnehmen und den Zucker sowie die Hefe darin auflösen.

In der restlichen Milch soll die Butter schmelzen. Die Eier trennen und das Eigelb zur Seite stellen.

Nun das Mehl mit dem Salz und dem Kardamom vermischen. Etwa die Hälfte der Zitronenschale abreiben und zum Mehl geben.

Jetzt die Milch-Hefe, die Butter-Milch und die Eigelb zum Mehl geben und alles in ungefähr 10 Minuten zu einem glatten Hefeteig verarbeiten. Ich mache das mit meiner schwedischen Küchenmaschine (siehe unten)

Kurz vor Ende der Knetzeit, die Rosinen in den Teig einarbeiten.

Zwei Backbleche mit einer Backmatte oder Backpapier belegen.

Jeweils etwa 100 Gramm Teig zu einer Kugel formen. Jede Kugel sehr flach drücken (noch besser geht das mit einer Edelstahl-Teigrolle) und dann die Teiglinge auf dem Blech an einem warmen Ort etwa 40 Minuten gehen lassen.

Jetzt den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und die Heißewecken ungefähr 10 bis 15 Minuten fertig backen.

Die Heißewecken mit geschmolzener Butter Warm servieren! Fertig!

Tipps für die Heißewecken

Ich empfehle immer, die doppelte oder dreifache Menge zu backen. Ich knuspere sie auf meinem dänischen Flachtoaster (siehe unten)auf.

In einem Gefrierbeutel halten sich die Heißewecken drei bis vier Tage. Das Gebäck könnt ihr super einfrieren. Auftauen lassen und im Backofen oder Toaster kurz aufknuspern.

Ihr könnt die Rosinen am Abend vorher in Rum oder Apfelsaft einlegen!

Heißewecken werden mit Butter zum Frühstück oder zum Kaffee gegessen.

Ich liebe das Gebäck auch, wenn es mit Vanillecreme gefüllt ist. Dazu müssen sie abkühlen.

In der Weihnachtszeit gebe ich gern etwas Zimt mit in den Teig.

Die Spezialisten essen die Heißewecken auch mit Butter und Käse – dann aber ohne Puderzucker!

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Das habe ich bei diesem Heiße Wecken Rezept verwendet: 

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Eine Heiße Wecke, gefüllt mit Creme und bestäubt mit Puderzucker auf einem Porzellanbrett mit blauweißem Muster sieht man auf diesem Bild zum Heiße Wecken Rezept vom Foodblog herzelieb. Im Hintergrund eine Schale mit Sahne, in der ein weißer Emaillelöffel steckt und ein silberfarbenes Puderzuckersieb.

Das fertige Gebäck muss so flach sein, dass sie in den Toaster passen. Dazu müssen die Teiglinge ganz besonders platt gedrückt werden, weil sie beim Backen noch aufgehen.

Lass Dir die Heißewecken gut schmecken und alles Liebe,
miho

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Last Updated on 10. März 2024 by Michaela Lühr

22 Comments

  1. guten morgen liebe miho,

    bekomme ich deine tollen rezepte nur noch über whatsapp?
    ..hatte newsletter über email..aber schon länger keine neuen rezepte..schade..

    liebe grüße
    andrea

  2. moin Herzelieb,
    wie ich so bin, lese, denke, „ja hab ich auch Hunger drauf. Küchenmaschine an, Zutaten hinein, und los. Nur – keine Rosinen !!!!
    Meine Männer: mookt nix, eten wi uk so, ober nu fohr man no de Koopmann Rosien koopen un back man mehr !

    Danke, für immer wieder Rezpte die so ein wenig in Vergessenheit geraten sind.
    Einen schönen Sonntag und Grüße von M

    • Moin Monika,

      mein Mann isst sie sogar lieber ohne Rosinen! Auch, wenn ich Rosinen nicht so knabbern mag, ich mag sie am liebsten mit.

      Schön, dass es dir sooo gut geschmeckt hat unc vielen lieben Dank für deinen motivierenden Kommentar.

      Alles Liebe,
      miho

  3. Huhu,

    die sehen wirklich lecker aus, am Ende steht mit der geschmolzenen Butter servieren, ist das so gemeint oder werden die damit eingestrichen?

    Entschuldige, falls die Frage doof ist.

    Viele Grüße,

    Jessi

  4. Erika aus Husum

    Hallo Michaela,

    du hast heute einen alten Mann (89) im Altersheim sehr glücklich gemacht. Er leidet an Demenz. Mit den Heißewecken habe ich Erinnerungen bei ihm wecken können. Er hat stundenlang von früher erzählt.

    Danke du bist ein Engel

    Erika

  5. Niebüllerin

    Ich dachte ja, es gibt gar kein Rezepte mehr für Heiße Wecken. Das ist Kindheit pur. Die mach ich jetzt öfters nach.

    Die große Menge Butter kommt in den Teig und mit der kleinen werden die Hidde Wegg eingeschmiert. Ist doch richtig so? Die schmecken wie bei meiner Oma.

    Mach ein Kochbuch, ich kauf es!

  6. Gesche Meyer-Stäcker

    Liebe Miho,
    ich liebe Heiße Wecken, denn ich kenne sie aus meiner Kindheit und von meiner Oma aus Dithmarschen.
    Mein Opa möchte sie gerne mit Mettwurst.
    Vielen Dank für das Rezept
    Gesche

  7. Für mich gehören Heiße Wecken zum Winter einfach dazu. Aber außerhalb von Schleswig-Holstein sind sie wirklich schwer zu bekommen. Vielen Dank für das tolle Rezept!
    Liebe Grüße von Kristina

  8. Moin, moin Michaela,
    Mit Deinen heißen Wecken möchte ich „meine“ Senioren vom Kaffeeklatsch überraschen. Ich würde sie allerdings gern füllen. Hast Du auch ein Rezept für die Vanillecreme ? Würde mich sehr freuen.
    Liebe Grüße aus Hamburg Gabriele

  9. Liebe miho,
    ich kam leider noch nicht dazu, die Heißewecken in die Tat umzusetzen, aber beim nochmaligen Lesen habe ich einen wunderbaren Fehler entdeckt :-))) Den Teig mit einer schwedischen Kaffeemaschine zu verarbeiten stelle ich mir ausgesprochen herausfordernd vor ;-) Ich werde dann doch lieber zur Küchenmaschine greifen.
    Liebe Grüße
    Johanna

  10. Marlies Mönnich

    DANKE 😋😀wie ich sie aus meiner dithmarscher Kindheit kenne!

  11. Moin. Tolles Rezept. Ich werde es fürs Wochenende ausprobieren. Lustig übrigens, dass Du den Teig mit Deiner schwedischen „Kaffeemaschiene“ zubereitest. Da musste ich doch tatsächlich gleich mal schauen… schmunzel… Liebe Grüsse von der Eider, Ulrike

    • Ha… da war der Wunsch nach Kaffee wahrscheinlich der Vater des Gedanken –

      Schön, dass es dir aufgefallen ist und du Bescheid gesagt hast. Viel Spaß beim Nachmachen. Vielleicht erfahre ich ja, wie es geschmeckt hat. Ich freu mich, dass mir mein Quarkbällchen Rezept trotzdem gefällt.

      Alles Liebe,
      miho

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