Labskaus Rezept – Original Hausmannskost von der Küste in Nordfriesland

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Ein Labskaus Originalrezept?! Gibt es nicht – ganz im Ernst. Dieses Rezept ist nach dem Rezept meiner Schwiegermutter zubereitet. Und die war ein Original – und zwar aus Nordfriesland. Rezepte für Labskaus gibt es wie Sand am Meer und die Grundzutaten wie Kartoffeln und rote Bete sind immer gleich, aber die Mengenangaben variieren. Beim Fleisch wird es aber frickelig.

Auf diesem Bild zum Labskaus Rezept sieht man das Gericht auf einem Teller. Angerichtet mit Spiegelei, rote Bete Kugeln, Gewürzgurken und einem Hering. Im Hintergrund jeweils ein Gläschen mit Rote Bete und Gurken. Außerdem liegt hinten ein Silberbesteck.

Labskaus wurde früher auf Schiffen gegessen. Wer denkt, Labskaus ist ein Fischgericht, der irrt sich! Usprünglich ist es ein Fleischgericht und das bleibt es auch für mich! Jedem Seemann stand nämlich seine Ration Fleisch zu. Verwendet wurde an Bord Pökelfleisch vom Rind (Brust) und vom Schwein (Bauch) wegen der besseren Haltbarkeit.

Auf diesem Foto zum Labskaus Rezept ist das Gericht von oben fotografiert. Angerichtet auf einem weißen Teller mit Wellenrand mit rote Bete Kugeln, Hering, Spiegelei und Gurken. Im Hintergrund ein Glas mit Gurken, eines mit Rote Bete, daneben ein Silberbesteck

Allerdings wurde das Fleisch auf dem Schiff wohl nicht durch den Fleischwolf gedreht, sondern eher so lange gekocht, bis es von selbst zerfiel. Labskaus ist nämlich seit Jahrhunderten bekannt, der Fleischwolf wurde aber erst um 1850 erfunden. Labskaus mit Ei gab es schon auf den alten Segelschiffen, aber wieso gab es Eier an Bord? Die Schiffe waren doch oft monatelang unterwegs! Das erzähle ich euch ganz am Schluss und es hat etwas mit dem Klabautermann und Seemansgarn zu tun.

Das Gericht lieferte ausreichend Vitamine, so konnte unter anderem Skorbut vorgebeugt werden. Schlechte Zähne waren weit verbreitet beim einfachen Volk in früheren Zeiten und genau deswegen war das breiige Labskaus nicht nur auf Schiffen ein echter Renner. 

Skipperlabskovs aus Dänemark wird mit frischen Fleisch zubereitet und nicht so stark gemust. Da in der heutigen Zeit auch Pökelfleisch nicht mehr an jeder Ecke zu haben ist und auch nicht mehr in jedem Haushalt ein Fleischwolf vorhanden ist, hat sich Corned Beef als Ersatz bewährt. In dem nachfolgenden Rezept kannst du auswählen für welche Zubereitungsform du dich entscheidest.

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Labskaus Rezept – Original aus Nordfriesland

Auf herzelieb findest du noch mehr Hausmannskost Rezepte. Schau dir doch auch mal den Heringssalat, die errötende Jungfrau oder den Pharisäer an.

Zutaten

Ein Foto zum Labskaus Rezept, das von oben fotografiert. Angerichtet ist das Seemannsessen auf einem weißen Teller mit Hering, 2 Gewürzgurken, Spiegelei und Rote Bete Kugeln. Auf dem Tellerrand liegen Messer und Gabel. Im Hintergrund Schalen von Wachteleiern und eine Schale mit Rote Bete.

  • 500 g gepökeltes Fleisch (Rind und Schweinebauch) 
  • oder 300 – 500 g Corned Beef
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 EL weiße Pfefferkörner
    oder
  • 600 – 800 g Kartoffeln (mehligkochend)
  • 400 g rote Bete
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Prise Liebe
  • 4 Gewürzgurken
  • 2 – 3 EL Schweineschmalz (oder Öl)
  • Salz, Pfeffer
  • 4 Eier
  • 4 Rollmöpse

Bei der Zubereitunt mit Corned Beef mit Punkt 3. beginnen. 

Zubereitung des Labskaus

  1. Das gepökelte oder frische Fleisch in einen großen Topf legen und mit Gemüsebrühe aufgießen, bis es bedeckt ist.
  2. Nun die Gewürze hinzufügen und den Topfinhalt aufkochen. Hitze reduzieren und das das Fleisch in etwa 60 bis 90 Minuten gar kochen. 
  3. Die rote Bete ungeschält in reichlich Wasser ungefähr eine Stunde kochen.
  4. In einem separaten Topf die Kartoffeln mit Schale in 20 bis 25 Minuten garen. 
  5. Die Kartoffeln und die Rote Bete leicht abkühlen lassen und dann schälen.
  6. Ich stampfe die Kartoffeln in einem großen Topf so, dass sie leicht stückig sind.
  7. Die rote Bete und die Gewürzgurken sehr klein schneiden, pürieren und zu den Kartoffeln geben. 
  8. Das gekochte Fleisch durch die grobe Scheibe des Fleischwolfs drehen und unter die übrigen Zutaten rühren.
  9. Nun die Zwiebeln schälen, fein hacken und im Schweineschmalz glasig dünsten.
  10. Wer Labskaus mit Corned Beef kocht, zerpflückt das Fleisch und gibt es mit in die Pfanne. Dann zusammen mit dem Fett zu den übrigen Zutaten geben.
  11. Je nach gewünschter Konsistenz noch Fleischsud (oder Gemüsebrühe bei der Zubereitung mit Corned Beef) zugeben.
  12. Nur noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  13. Dann alles gut umrühren und noch einmal ca. 20 Minuten bei geringer Hitze durchziehen lassen. 

Das Labskaus auf dem Teller mit gebratenem Eiern anrichten und einen Rollmops sowie Gurken dazu reichen. Wer mag, gibt noch einige Bällchen rote Bete dazu. 

Tipps 

  • Labskaus schmeckt aufgewärmt am zweiten und am dritten Tag noch besser.
  • Reste lassen sich wunderbar einfrieren.
  • Wir mögen das Labskaus gern sehr rot und nicht allzu fleischfarben. Deswegen ist der Anteil an roter Bete in meinem Rezept höher.
  • Labskaus vegetarisch?! hahahahhaaaa…..
  • Wieviele Kalorien dieses Gericht hat?! Das hängt davon ab, was für ein Fleisch verwendet wird. Bei diesem Essen sind mir Kalorienangaben vollkommen einerlei.

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Das habe ich bei diesem Labskaus Rezept verwendet: 

  • Kochmesser 20 Zentimeter
  • Schneidebrett - nachhaltig, aus Reishülsen, spülmaschinenfest, schnittfest und messerschonend!
  • Kartoffelstampfer – mein Lieblingsstück
  • Sparschäler - gummierter Griff und für den Geschirrspüler geeignet
  • Stabmixer - Edelstahl-Mixstab, lange Rührzeit, 17.000 Umdrehungen - Gastro-Qualität.

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Dieses Bild zum Labskaus Rezept ist von vorne fotografiert. Auf einem weißen Teller ist das Seemannsgericht mit 2 Gurken, einem aufgerollten Hering, Rote Bete Kugeln und Spiegelei angerichtet. Hinten im Bild 2 Gläser mit Gurken und rote Beete sowie Besteck.

Das Huhn an Bord und der Klabautermann

Auf alten Segelschiffen gab es häufig Hühner oder zumindest ein Huhn! Aber was hat der Klabautermann damit zu tun? Seeleute sind abergläubisch – sehr abergläubisch.

Der Klabautermann ist eigentlich der gute Geist oder Kobold eines (Segel-)Schiffes, der sich durch Poltern und Lärmen bemerkbar macht und den Kapitän bei Gefahr warnt. Außerdem spielt er den schlafenden Seemännern gern Streiche.

Allerdings ist der Kobold in der Regel  unsichtbar, doch man sagt, wenn der Klabautermann sich dem Kapitän zeigt, droht schweres Wetter oder sogar der Untergang. Angeblich fürchten sich Kobolde vor Hühnern und der Klabautermann zeigt sich nicht, wenn ein Huhn auf dem Schiff ist. Ein Huhn in der Kajüte sollte auch die schlafende Mannschaft vor dem Schabernack des Klabautermanns schützen. Sicher gibt es noch viele andere Geschichten um den Klabautermann!

Mit einem Augenzwinkern ist nun auch klar, wie das Ei aufs Labskaus kommt. Ich vermute ja ganz stark, dass die Eier nicht für die ganze Mannschaft gereicht haben.

So, jetzt aber ran an den Topf! Das beste Labskaus ist nämlich ein selbstgekochtes. Ob sich ein Rezept für ein Hamburger Labskaus oder ein Bremer Labskaus (dort kommt der Fisch mit ins Gericht) grundsätzlich so ganz anders und besonders ist, kann ich dir nicht sagen. Ich denke einmal, dass auch die Hausfrauen und Familien in diesen Städten ihre Rezept-Varianten haben. Labskaus in der Dose ist für mich keine Option – es sei denn, mein Lieblingskoch Tim Mälzer bringt irgendwann sein Labskaus in der Konserve auf dem Markt. Das würde ich glatt kaufen!

Lass dir das Labskaus schmecken und finde „Dein Labskaus-Rezept“ – guten Appetit!

Alles Liebe,
miho

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Last Updated on 19. Juni 2023 by Michaela Lühr

20 Comments

  1. Karin Proost

    Hallo Michaela Hoechst-Lühr,

    ich liebe Ihre tollen Rezepte und lese gerne in Ihrem Blog.
    Ich bin noch ziemlich „old school“ und würde das eine oder andere Ihrer Rezepte, z.B. jetzt das Labskaus-Rezept, so gerne ausdrucken. Aber wie?

    Freundliche Grüße aus dem Rheinland
    Karin Proost

    • Liebe Karin,
      Ich freue mich sehr, dass dir meine Rezepte so gut gefallen.

      Es gibt keine Druck-Funktion auf meinem Blog und zwar mit Absicht, denn ein Blog lebt davon, dass die Seiten aufgerufen werden und man darf nicht vergessen, dass ich die Rezepte hier kostenlos zur Verfügung stelle. herzelieb ist mein persönliches Kochbuch, in jedem Rezept stecken ungefähr 15 Stunden Arbeit und jede Menge Liebe – ich möchte gar nicht, dass es sich jeder ausdruckt. Ich selbst bin auch über 50 und ich schätze es sehr, dass ich jederzeit die Rezepte online abrufen kann.

      Ansonsten bleibt noch das Rezept abzuschreiben. Das ist nur wenig Mühe und man kann sich selbst ein wunderhübsches, handgeschriebenes Kochbuch anlegen.

      Beste Grüße,
      Michaela

  2. Doris Ruthofer

    Liebe Michaela!

    Vielen Dank für diese herrliche Rezept,
    Labskaus haben wir in einem unserer Urlaube in den Norden kennen gelernt und waren begeistert.
    Ich werd es sicherlich ausprobieren!

    Liebe Grüße aus Österreich
    Doris

  3. Das gibt es nicht nur in Nordfriesland sondern auch in Ostfriesland;)

  4. Hallo Michaela

    Vielen Dank für das tolle Labskaus-Rezept. Wir haben von diesem Gericht bis heute noch nie etwas gehört. Da wir jedoch nicht so direkt am Meer wohnen, ist dies vielleicht verständlich. Aber auch als Landratten werden wir es gerne einmal ausprobieren.

    Noch schnell etwas zu Deinem Kommentar an Karin betreffend dem Ausdrucken von Rezepten. Wir haben lange überlegt, ob wir diese Funktion bei uns einbauen sollen, haben mehr oder weniger aus den selben Gründen davon abgesehen und schliessen uns Deiner Argumentation voll und ganz an.

    Freundliche Grüsse aus der Schweiz

    Die Kochphilosophen
    Irina und Walter

    • Hallo Irina, Hallo Walter,

      ich freue mich, dass euch das Rezept gefällt. Schreibt mir auf jeden Fall, wenn ihr es probiert habt!

      Der Applaus für die ganze Arbeit an den Rezepten sind nun einmal der Besuche auf dem Blog und die Kommentare. Alternativ könnte man auf Anfrage die Rezepte druckfähig gegen Gebühr zur Verfügung stellen. Kochbücher und Zeitschriften werden auch bezahlt, es wäre also eine Alternative. Allerdings muss ich zugeben, dass ich das nicht für die beste Lösung halte. Ich selbst schätze die Abrufbarkeit im Netz sehr.

      Liebe Grüße,
      Michaela

  5. Hallo, ich bin gerade auf deinen Blog aufmerksam geworden, weil ich nach Rezepten für Hausmannskost gesucht habe.

    Da ist mir auch das Labskausrezept aufgefallen. Das ist fast wie das Rezept meiner Mutter, nur, dass sie noch ein wenig Piment ins Labskaus gibt :)

    Wirklich seeeeehr lecker und gerade jetzt auch für den Herbst super!

  6. Hallo Frau Hoechst-Lühr,

    Der Labskaus ist sehr lecker. Ich habe nur die rote Beete und die Gurken nicht püriert, sondern etwas grober gelassem.

  7. Christiane

    Hallo NF-Michaela,

    seit über 30 Jahren wohne ich im Schwabenlaendle… Dazu habe ich einen Hiesigen auch noch geehelicht?. Aufgewachsen bin ich bei Büsum/Dithmarschen.

    Und Achtung: meine suedwestdeutschen Freunde essen immer wieder gerne mein Labskaus.
    Das Rezept, dass ich verwende, stammt aus dem „Kochbuch aus Schleswig-Holstein“, das ich 1977 zur Konfirmation geschenkt bekommen habe. Vielleicht findest du es ja mal auf dem Flohmarkt.

    Es ist hier sehr schwer, gepökeltes Fleisch zu kaufen, ich muss es immer vorbestellen und der Metzger lässt sich seine ungewohnte Arbeit reichlich bezahlen. Eindeutig günstiger ist die Corned Beef-Variante!
    Wenn ich aber mein altes Rezept mit diesen Zutaten koche, verwende ich im Verhältnis zwei Dosen Corned-Beef und 1 Dose Tulip-eingedostes Schweinefleisch.

    Ansonsten : Kompliment für deine Rezepte!
    PS:Hühner wurden generell auf längere Fischfangreisen gen Norden mitgenommen, Eier in der ersten Toernhaelfte, Fleisch in der zweiten… Und Gammel haben sie gerne gefressen ?

  8. Udo Freudenberg

    Moin moin Michaela.
    Hab ein paar Jahre im Schönen Norden gelebt. Von Flensburg bis nach Emden gibt es so viele Varianten von Labskaus, aber immer Lecker !
    Deine Variante muss ich unbedingt Kochen!
    Schmalz ist unbedingt eine Zutat!
    Ich mache Butterschmalz oft selber.

    Leider verstehe ich Deine Links zu diversen Ölen nicht, die Du so negativ darstellst. Alle Länder mit Olivenöl leben gesünder als wir!
    Wünsche dir eine schöne Zeit und einen leckeren Labskaus!

    • Hallo Udo,

      schön, dass dir das Rezept gefällt! Wir reden bei dem Rezept allerdings von Schweineschmalz!

      Ich stelle Öle nicht negativ dar, ich äußere meine Meinung. Es ist schön, dass du denkst, dass alle Länder gesünder leben als wir. Aber wir sind hier in Deutschland. Sicher mag ich auch gutes Olivenöl, aber gutes Öl ist teuer und hält sich nur kurz. Was wir hier in Deutschland in der Regel kaufen ist, meiner Meinung nach, zum größten Teil minderwertig.

      Wer auch 7 bis 15 Euro für 0,7 Liter Olivenöl ausgibt, der hat da vielleicht eine Argumentationsgrundlage.

      Beste Grüße,
      miho

      P.S.: bei uns sagt man nicht Moin Moin ;) – Moin und mehr nicht.

  9. Peter Geisler

    Donnerwetter, alle Achtung.Dieses Rezept und die hervorragende Beschreibung haben es in sich.Es stimmt, es gibt Labskausrezepte wie Sand am Meer, aber wenige davon, wie dieses hier, sind gut.Freunde aus dem Süden und Berlin waren begeistert.Peter Geisler, 68 J., Bremerhaven.

    • Donnerwetter, Peter!

      So ein Kompliment hab ich ja noch nie bekommen! Vielen Dank dafür, das macht mich ein kleines bisschen stolz und es motiviert mich total.

      Alles Liebe und lass es dir schmecken!
      miho

  10. Hallo Michaela,

    auf der Suche nach einem Labskaus Rezept bin ich bei deinem Blog hängen geblieben.

    Dank des Hinweises, dass es am nächsten Tag noch besser schmeckt habe ich es bereits am Vorabend zubereitet… und da war der Brei schon ein Genuss.

    Danke für das tolle Rezept und die Herkunftsgeschichte des Gerichts

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