In meiner Jugend buk die Mutter meiner Freundin Hummelkuchen. Das war zu einer Zeit, in der es konsequent drei Mahlzeiten und keine Zwischemahlzeiten oder ständig Snacks gab – und am Nachmittag, natürlich nach der Mittagsruhe um 15 Uhr, war Kaffeezeit. Der Kuchen dafür wurde selbstverständlich schon morgens ganz nebenbei gebacken. So war das auf dem Land. Sie erzählte oft, dass es ihn schon in ihrer Kindheit als Blechkuchen gab. Aber weil der Kuchen in etwa einer halben Stunde fertig ist, bereitete sie ihn lieber alle paar Tage frisch in der Springform zu.
Ich kannte und liebte bis dahin nur Bienenstich, der mit Hefeteig zubereitet wird und immer gefüllt ist. Und ich kannte Butterkuchen und Zuckerkuchen. Als ich nachfragte, warum dieser Kuchen Hummelkuchen heißt, wurde mir erklärt, dass das Kind nunmal einen Namen haben muss. Bienen und Hummeln würden ja im weitesten Sinne zu einer Familie gehören und was bietet sich mehr an als Kuchen einfach nach der Hummel zu benennen. Mittlerweile hab ich ein bisschen recherchiert und festgestellt, dass es Hummelkuchen wohl schon länger als 100 Jahre gibt. Auch gut! Backt ihn mal nach und lasst es euch schmecken!
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Hummelkuchen Rezept
Du findest auf herzelieb noch mehr Kuchen Rezepte! Schau dir auch den Zuckerkuchen, meinen saftigen Butterkuchen oder das Kartoffelbutterkuchen an.
Zutaten für den Hummelkuchen
für den Teig braucht ihr
125 g weiche Butter
120 g Zucker,
1 Päckchen Vanillezucker,
3 Eier,
2 g Salz,
1 Teelöffel Honig,
150 g Weizenmehl Typ 550,
8 g Backpulver (siehe unten) und
3 Esslöffel flüssige Sahne.
für den Belag braucht ihr
130 g gehobelte Mandeln,
130 g Butter,
120 g Zucker,
1 Teelöffel Vanillezucker (siehe unten),
1 gestrichener Teelöffel Honig,
40 ml Sahne und
40 g Weizenmehl Typ 550.
Zubereitung
Zunächst alle Zutaten für den Hummelkuchen abwiegen, abmessen und bereitstellen. Eine Springform mit einem Durchmesser von 26 Zentimetern fetten und in den Boden ein Stück Backpapier spannen. Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Butter zusammen mit dem Zucker und dem Vanillezucker verrühren, sodass sich der Zucker aufgelöst hat. Anschließend die Eier einzeln unterschlagen und das Salz sowie den Honig einrühren.
Danach das Mehl mit dem Backpulver vermischen und dann abwechselnd mit der Sahne unter die anderen Zutaten heben.
Jetzt den Teig in die vorbereitete Springform füllen, glatt streichen und mit Backpapier abdecken. Den Teig für den Hummelkuchen auf der 2. Schiene von unten etwa 10 Minuten backen. Den Backofen zum Schluss nicht ausstellen, der Butterkuchen muss noch einmal mit dem Belag gebacken werden.
In der Zwischenzeit den Belag vorbereiten. Dafür Butter, Zucker, Honig, Sahne und das Mehl verrühren und aufkochen. Dann die Mandelblättchen unterheben und kurz mitkochen. Ich rühre mit einem Holzlöffel!
Den Belag mit einem Löffel auf den heißen Hummelkuchen-Boden gleichmäßig verteilen und verstreichen. Dann noch einmal 10 Minuten ohne Abdeckung backen, bis der Kuchen goldbraun ist.
Ich lasse den Mandelkuchen in der Form einige Minuten abkühlen. Dann löse ich den Rand ab. Nach weiteren 20 Minuten schiebe ich den Hummelkuchen auf ein Backgitter, damit er vollständig abkühlen kann.
Tipps für den Hummelkuchen
Ursprünglich wurde dieser Butterkuchen mit ungezuckerter Dosenmilch bzw. Kondensmilch zubereitet. Im Laufe der Jahre ist diese aber mehr und mehr aus den Küchen und Haushalten verschwunden. Aus diesem Grund wurde sie im Rezept irgendwann mit Sahne ersetzt. Wenn ihr Kondensmilch habt, verwendet sie ruhig – der Geschmack wird dann wie früher sein.
Ich liebe diesen Hummelkuchen auch mit gehobelten Haselnüssen statt gehobelter Mandeln für den Belag. Damit wird der Kuchen noch ein bisschen aromatischer.
Der Kuchen ist zwei Tage haltbar, wenn er gut verpackt wird. Aber besser ist es, ihn am Tag der Zubereitung zu essen. Ich friere den Kuchen nicht ein und habe das auch nie ausprobiert, weil davon bei uns Zuhause nichts übrig bleibt.
Ich arbeite sehr zügig, wenn ich den Belag auf dem Hummelkuchen verteile. Je kühler er wird, desto dickflüssiger und zäher wird er.
Oft werde ich gefragt, welchen Honig ich verwende. In unserer kleinen Imkerei produzieren wir fast ausschließlich Rapshonig, weil er uns am besten schmeckt. Natürlich verwende ich diesen Honig. Aber probiert es gern auch mit anderen Sorten, ich kann mir sogar einen kräftigen Waldhonig dazu vorstellen.
Gerne verfeinere ich den Kuchenteig für den Hummelkuchen mit einem halben Teelöffel Kardamom und dem Abrieb einer halben Zitrone. Im Herbst und im Winter gebe ich gerne einen Teelöffel Pumpkin Spice Gewürz oder Zimt und Orangenabrieb dazu. Bitte nur unbehandelte Früchte verwenden!
Backt den Butterkuchen doch gern auch mal mit Dinkelmehl Typ 630. Aber beachtet, dass Dinkelmehl nicht so viel Flüssigkeit wie Weizenmehl binden kann und gebt anfangs etwas weniger Sahne dazu.
Ich backe den Hummelkuchen auch gern mit Äpfeln. Einfach 1-2 Früchte schälen und auf den ungebackenen Boden verteilen. Die Backzeit verlängert sich etwas und beträgt rund 15 Minuten..
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Mich würde interessierten, ob ihr den Hummelkuchen kennt und wie er bei euch gebacken wird. Erstaunlicherweise haben ganz viele meiner Freunde Kindheitserinnerungen an diesen Kuchen haben. Das Rezept varriert ein bisschen, aber immer ist der Kuchen als der kleine, schnelle Bruder vom Bienenstich oder Butterkuchen zu erkennen.
Wenn ihr die richtige Erklärung für den Namen dieses Kuchens kennt, bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Guten Appetit und alles Liebe,
miho