Omas Pumpernickeltorte Rezept mit Kirschen und Schokolade ist für den Sommer einfach genial! Denn für Torte bleibt der Ofen aus – es ist eine sogenannte Kühlschranktorte oder ein „Kuchen ohne Backen“. Das kommt mir sehr entgegen, denn gerade an heißen Tagen muss der Backofen hier nicht noch die Temperaturen in die Höhe treiben. Aber nicht nur heiße Tage sind ein guter Grund für diese Schwarzbrottorte! Die Kombination von Zartbitterschokolade, Quark und Kirschen finde ich einfach göttlich, und sie harmoniert so perfekt mit dem Geschmack des Roggenbrots, dass niemand auf die Idee kommen würde, dass es eine Brottorte ist.
Unsere Oma hat ein ganzes Repertoire an süßen Rezepten mit Pumpernickel und Roggenbrot gehabt und das, obwohl sie nicht aus Westfalen stammte! Sie schätzte diese Brotsorte sehr, weil sie mit Abstand die haltbarste Brotsorte bei Zimmertemperatur ist und Vorratshaltung für sie superwichtig war. So standen immer einige Dosen der besonderen, westfälischen Brotsorte in den Regalen des Vorratsschrankes. Wirklich alt wurde das Dosenbrot bei unserer Großmutter nie! Verwendet wurden das Roggenschrotbrot für die legendären Häppchen mit Frischkäsecreme und unterschiedlichen Toppings oder eben für diese Pumpernickeltorte, die es nicht nur zum Kaffee, sondern auch als Dessert gab. Was das Besondere am Pumpernickel ist und wozu es noch verwendet wird, erfahrt ihr ganz unten in diesem Beitrag.
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Pumpernickeltorte Rezept
Du findest auf herzelieb noch mehr Kuchen Rezepte! Schau dir auch den Rugbrødlagkage – Schwarzbrottorte aus Dänemark, das kleine Mandarinentorte oder das dänische Teufelstorte an.
Zutaten
für die Pumpernickeltorte braucht ihr
100 g Zartbitterschokolade,
150 g Pumpernickel,
50 g gemahlene Mandeln,
1 Glas Kirschen,
1 große Prise Liebe,
6 Blätter Gelatine,
500 g Magerquark,
70 g Zucker,
2 Teelöffel Vanillezucker,
250 g Schlagsahne und 1/2 Päckchen Vanillesaucenpulver ohne Kochen.
Ich rühre in die Kirschsauce noch entsteinte Kirschen oder welche aus dem Glas. Aber es gibt noch Alternativen siehe Tipps!
Zubereitung
Zunächst alle Zutaten für die Pumpernickeltorte abwiegen, abmessen und bereitstellen. Eine Springform mit einem Durchmesser von 20–22 Zentimeter gut einfetten und bereitstellen.
Die Zartbitterschokolade fein hacken und über einem Wasserbad schmelzen. In der Zwischenzeit den Pumpernickel fein zerbröseln und mit den gemahlenen Mandeln vermischen. Danach die Schwarzbrot-Mandel-Mischung mit der geschmolzenen Schokolade vermischen. Diese Mischung auf dem Boden der Springform verteilen und festdrücken. 30 Minuten kühlen.
Anschließend die Kirschen in ein Sieb gießen und abtropfen lassen – den Saft auffangen. Einige Kirschen fürs Dekorieren zur Seite legen und die gut abgetropften Früchte auf dem Schwarzbrot-Schokoladen-Boden verteilen. Dann wieder zurück in den Kühslchrank stellen.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. 3-4 Esslöffel Quark abnehmen und zur Seite stellen.
Dann den Quark mit dem Zucker und dem Vanillezucker verrrühren. Die Sahne steif schlagen und unterheben.
Danach den zur Seite gestellten Quark erwärmen. Die Gelatine ausdrücken und darin auflösen. Mit 2 Esslöffeln von der angerührten Quarkmasse verrühren, um die Temperatur anzugleichen und dann unter den Rest der Quarkcreme rühren.
Die Quarkmasse dann auf dem Schwarzbrotboden in der Form verteilen, glatt streichen und für 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Eine Stunde vor dem Servieren der Pumpernickeltorte den Kirschsaft mit dem halben Päckchen Vanillesaucenpulver verrühren. Die Flüssigkeit dickt dann an! Auf dem Kuchen verteilen und eine weitere Stunde kühlen.
Lest unbedingt die Tipps weiter unten – dort erfahrt ihr, wie ihr das Rezept abwandeln könnt, wie lange die Torte haltbar ist, wie ihr Zutaten ersetzen könnt und ich verrate noch einig Tipps und Tricks.
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Tipps für die Pumpernickeltorte
Wer keine Gelatine verwenden möchte, kann auch fertiges Soßenpulver „Vanille-Geschmack“ ohne Kochen verwenden. 1,5 Päckchen für die Füllung und ein halbes für den Guss. Versucht es auch mit Sanapart. Mit Gelatine wird die Quarkmasse am stabilsten.
Als Ersatz für das Vanillesaucenpulver im Guss empfehle ich Agar-Agar. Da die Dosierungen sehr unterschiedlich sind, bitte nach Packungsanleitung zubereiten. Zitrusfaser ist auch eine tolle Möglichkeit um Flüssigkeiten kalt zu binden. Ihr könnt auch dänische Kirschgrütze verwenden.
Statt der Kirschen könnt ihr auch andere Früchte oder Beeren verwenden. Ich bevorzuge Beeren. Wenn es schnell gehen soll, dann kombiniere ich mit einem Fruchtsaft nach Wahl. Mein absoluter Favorit ist aber diese klassische Kombination mit Kirschen.
Wer die Pumpernickeltorte in einer 26 Zentimeter Springform backen möchte, multipliziert die Mengenangaben im Rezept mit 1,4. Bei „krummen“ Zahlen wird nach mathematischen Grundsätzen auf- beziehungsweise abgerundet.
Haltbar ist diese Kühlschrankttorte etwa 3 Tage. Ich friere sie, wenn etwas übrig bleibt auch ein – verbrauche sie aber relativ rasch. Reste dieser Torte gibt es bei uns allerdings wirklich selten.
Wenn ihr Pumpernickel ersetzen müsst, weil ihr keinen bekommt, nehmt ruhig ein sehr kompaktes, ganz feinporiges Schwarzbrot, ohne Körner von dem ihr auf jeden Fall die Rinde abschneiden solltet. Dem Schwarzbrot fehlt aber das leicht süßliche Aroma für die Pumpernickeltorte, deswegen verwende ich dann Vollmilchschokolade, weil sie süßer ist als dunkle Schokolade.
Was ist eigentlich Pumpernickel?
Unter dem Namen Pumpernickel wird ein ganz spezielles Schwarzbrot verkauft, das ursprünglich aus Westfalen kommt und wohl seit dem 16. Jahrhundert bekannt ist. In Westfalen hieß dieses Brot ganz profan nur Schwarzbrot – anderenorts nannte man es „das (kleine) schwarze Brot aus Westfalen“.
Was es so besonders macht? Es besteht zu mindestens 90 % aus Roggenbackschrot oder Roggenvollkornschrot, Wasser und Salz. In Ausnahmefällen – bei der Verwendung von Roggenvollkornschrot – darf Sauerteig zugesetzt werden. Außerdem muss die Backzeit mindestens 16 Stunden (und bis zu 36 Stunden) betragen. Die Brote werden in geschlossenen Backöfen mit viel Dampf bei niedrigen Temperaturen von 100–120 °C gebacken. Diese Leitsätze sind im Deutschen Lebensmittelbuch (DLMB) festgelegt.
Das Brot hat durch den speziellen Backvorgang keine Kruste, ist tiefdunkel bzw. fast schwarz, und es ist gleichmäßig rund, oval, quadratisch oder rechteckig, weil es in Formen gebacken wird. Die Krume ist feinporig bzw. kompakt, und es schmeckt herb-süßlich, manchmal mit einer leicht nussigen oder Rauchnote.
Oft wird behauptet, dass die dunkle Farbe des Brotes auf eine Karamellisierung zurückzuführen ist. Allerdings entsteht diese aufgrund der Maillard-Reaktion beim Backvorgang. Bei der Maillard-Reaktion, die auch beim Braten von Fleisch abläuft, reagieren Aminosäuren (aus Proteinen) mit reduzierenden Zuckern unter Hitzeeinwirkung. Durch die sehr lange Backzeit entstehen Melanoidine, die für die braune Färbung und das Röstaroma des Brotes verantwortlich sind. Bei der Karamellisierung reagieren nur Zucker mit Hitze, die dann karamellisieren. Das Ergebnis sind keine Röstaromen, sondern ein Karamellgeschmack. Für eine Karamellisierung ist die Hitze beim Pumpernickelbacken nicht hoch genug.
Die Schutzgemeinschaft Westfälischer Pumpernickel e. V. hat bei der EU die Eintragung des „Westfälischen Pumpernickels“ als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) erwirkt. Somit ist der Name geschützt – der Name darf nur von speziellen Bäckereien in einer bestimmten Region Westfalens verwendet werden und das Brot muss auch dort gebacken werden.
Guten Appetit und alles Liebe,
miho