Ich liebe fast jede Art von Brotaufstrich, ich bin nämlich ein echter Fan der Stulle. Bei diesem Kartoffel-Linsenaufstrich bin ich immer wieder begeistert, wie gut der schmeckt und wie toll er sich auch abwandeln lässt. Kartoffel aufs Brot findet ihr ungewöhnlich? Nicht im Norden! In Dänemark liebt man auch Kartoffelscheiben aufs Brot, dort nennt man dieses Smørrebrød Kartoffelmad. Es ist also gar nicht so ungewöhnlich, Kartoffeln auf Brot zu essen. Und in Form eines Kartoffelaufstrichs, kombiniert mit roten Linsen, fällt das zunächst auch gar nicht so auf. Sehr praktisch für alle, die ein bisschen krüsch (Erklärung unten) sind.
Dieser Kartoffelaufstrich eignet sich auch für übrig gebliebene Kartoffeln von Festtagen oder wenn man Gäste hatte. Meistens kocht man dann sowieso viel mehr, als man braucht. Es soll ja keiner hungrig am Tisch bleiben! Es gibt viele Möglichkeiten, übrig gebliebene Kartoffeln zu verarbeiten, dieser Kartoffel-Linsenaufstrich ist etwas für mehligkochende Kartoffelsorten. Sie eignen sich nicht für Salate oder Bratkartoffeln, weil sie leicht zerfallen. In Kombination mit roten Linsen bekommt dieser Aufstrich eine schöne Farbe, er ist leicht scharf und enthält viel Eiweiß und reichlich Ballaststoffe.
Werbung
Kartoffel-Linsenaufstrich Rezept
Ihr findet auf herzelieb noch mehr Brotaufstrich Rezepte! Schaut euch auch den Käse-Brotaufstrich, den Rote Bete Meerrettich Aufstrich, den dänischen Lachsaufstrich oder den Teewurstaufstrich ohne Fleisch an.
Zutaten
Für den Kartoffel-Linsenaufstrich braucht ihr
300 Gramm mehligkochende Kartoffeln,
200 Gramm rote Linsen,
25 ml Sahne,
1 Esslöffel Senf,
2 Esslöffel scharfen Meerrettich,
1 Prise Liebe,
30 Gramm weiche Butter,
1 Prise Zucker,
evtl. 1 Spritzer Sojasaoße,
1 Spritzer Zitronensaft und
Salz und Pfeffer zum Abschmecken.
Zubereitung
Zunächst alle Zutaten für den Kartoffel-Linsenaufstrich abwiegen, abmessen und bereitstellen. Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr den Brotaufstrich abwandeln könnt und wie lange er haltbar ist, dann lest weiter unten die Tipps zum Rezept.
- Die Kartoffeln schälen, in kleine Stücke schneiden und zusammen mit kaltem, gut gesalzenem Wasser in einen Topf geben.
- Die Kartoffelstücke weich kochen und die Sahne erhitzen.
- Anschließend die heiße Sahne zu den heißen Kartoffeln geben und stampfen.
- Die Linsen in einem Sieb gründlich unter fließendem, kaltem Wasser waschen, bis es klar bleibt.
- Die Hülsenfrüchte dann mit der doppelten Menge ungesalzenem Wasser (400 ml) in einen zu großen Topf geben und aufkochen.
- Wenn das Wasser kocht, die Hitze reduzieren. Dann den Deckel auflegen und 10–15 Minuten leicht köcheln lassen. Zwischendurch probieren, ob sie fertig sind.
- Hin und wieder umrühren, damit nichts ansetzt.
- Sobald die Linsen fertig sind, abgießen, abschrecken und abkühlen lassen.
- Lauwarme Linsen zusammen mit dem Senf und Meerrettich, der Butter sowie Sahne in ein hohes Gefäß geben und pürieren.
- Die gestampften Kartoffeln dazu geben und unterrühren.
- Dann mit Zucker, Sojasoße, Zitronensaft sowie Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Kartoffel-Linsenaufstrich in eine Schale, ein Bügelglas oder ein Schraubglas füllen und kühlen. Eine halbe Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen und dann auf die Stulle schmieren.
|
WERBUNG – AFFILIATE LINKS Das habe ich bei diesem Kartoffel-Linsenaufstrich Rezept verwendet:
Werbung: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision bekomme, wenn du ein Produkt auf Amazon kaufst, auf das du per Klick über diese Seite gekommen bist. Der Preis erhöht sich für dich aber nicht! |
Tipps für den Kartoffel-Linsenaufstrich
Der Topf, in dem die roten Linsen gekocht werden, muss zu groß sein, damit die Linsen beim Kochen aufschäumen können. In einem zu kleinen Topf kocht das Wasser dann über. Linsen werden ohne Salz gekocht, weil sonst die Garzeit unnötig verlängert wird.
Ich gebe beim Kochen der Kartoffeln auf einen Liter Wasser 10 Gramm Salz. Dieses Kartoffel-Linsenaufstrich Rezept kann auch mit vorwiegend festkochenden Kartoffelsorten zubereitet werden. Festkochende Sorten sind nicht geeignet. Statt die Kartoffeln zu stampfen, können sie auch durch eine Kartoffelpresse gedrückt werden. Tunlichst vermeiden sollte man das Pürieren, der Brei wird dann wie Tapetenkleister. Außerdem ist es wichtig, dass Sahne und Kartoffeln beim Stampfen die gleiche Temperatur haben.
Wir essen den Aufstrich gern auf dunklem Brot, aber er ist auch großartig zum Dippen geeignet! Selbstverständlich kann man ihn auch auf hellem Brot oder Brötchen essen, ich finde aber, dass er dann stärker gewürzt sein sollte.
Bei uns in der Familie legt man auf den Aufstrich gern noch Geräuchertes oder ein gekochtes Ei. Das kann ein Rest dünn geschnittener Kasselerbraten oder Lachsbraten sein, den man, wenn man die Stulle als Hauptgericht isst, gern nochmal aufbraten kann. Aber auch geräucherte Pute, Räucherlachs, geräucherte Forelle oder simple Mettwurst kann man super darauf legen.
Ich verwende für diesen Kartoffel-Linsenaufstrich einen mittelscharfen Senf und scharfen Meerrettich. Wer es noch schärfer möchte, kann auch scharfen Senf verwenden. Wenn ich es ganz besonders möchte, verwende ich eine grobkörnige Senfsorte. Da mag ich am liebsten den Wiking-Senf einer Naturkostmarke, den ich auch pur auf Brot liebe.
Was bedeutet eigentlich krüsch?
Krüsch stammt aus dem norddeutschen Sprachraum und das Wort ist in Schleswig-Holstein und Hamburg bestens bekannt.
Man verwendet das Wort, um jemanden zu beschreiben, der sehr pingelig, anspruchsvoll oder wählerisch ist. Am häufigsten wird es in Zusammenhang mit Essen verwendet, aber es passt auch bei vielen anderen Gelegenheiten. Gesprochen wird es mit einem lang gezogenen ü.
Es unterscheidet sich von dem Sprichwort „Wat de Buur nich kennt, dat frett he nich.“ – womit man jemanden beschreibt, der nix Neues probieren möchte. Der plattdeutsche Spruch bedeutet: „Was der Bauer nicht kennt, dass isst er nicht.“ Als geflügeltes Wort wird dieser Spruch auch in anderen Situationen benutzt, z. B. wenn jemand nur eine bestimmte Automarke kaufen will und nicht gegenüber Neuem aufgeschlossen ist. So jemand wird dann etwas charmanter ebenfalls als krüsch bezeichnet, besonders dann, wenn man sich nicht ganz so gut kennt. Dieser Satz wird häufiger gesagt, wenn man über jemanden spricht und er ist entweder spöttisch gemeint oder er bedeutet schlichtweg, dass man jeden so nehmen oder akzeptieren muss, wie er ist. Im letzteren Fall kann er sogar liebevoll gemeint sein. Die jeweilige Bedeutung muss man aus der Betonung erkennen.
Krüschen Menschen erzählt man bei neuen Gerichten und Rezepten wie bei diesem Kartoffel-Linsenaufstrich am besten erst hinterher, dass Linsen im Brotaufstrich sind.
Und nun ran an die Kartoffeln, kocht und bereitet den Aufstrich zu. Geht ganz schnell – versprochen! Und noch ein ganz heißer Tipp zum Schluss, er schmeckt auch warm zu einem Stück Fleisch. Das solltet ihr auf jeden Fall ausprobieren!
Guten Appetit und alles Liebe,
miho
Herzlich willkommen auf meinem Blog!
