Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es in meiner Kindheit bei uns Zuhause Mohngebäck eine große Rolle gespielt hätte. Das änderte sich schlagartig in meiner Jugend und mit den Mohnschnecken unserer Adoptivoma. Die Schnecken waren herrlich locker und ich war immer überrascht, wie einfach sie die leckeren Schnecken zubereiten konnte. Jahrelang war ich überzeugt, dass Oma Fiede die Göttin des Blätterteigs und die Königin der Mohnfüllung war. Offen gestanden ist sie das alles für mich bis heute. Auch wenn die Mohnschnecken überhaupt nicht aus Blätterteig waren.
Insgeheim wird sie sich sicher manches Mal über mich amüsiert haben. Aber letztlich hat sie mir das Geheimnis ihrer leckeren Mohnschnecken verraten. Statt echtem, aufwändigem Blätterteig gibt es falschen Blätterteig. Mit Quark. Ein Teig, für den man ansonsten nur noch Butter und Mehl braucht. Alles miteinander flott zu einem Teig verarbeiten, kühlen, ausrollen, bestreichen, aufrollen und dann in Scheiben schneiden. Keine Butterplatte, kein Tourieren, kein Hoffen und Bangen, dass man alles richtig macht. Es kann gar nicht viel schiefgehen. Probiert es aus – backt Mohnschnecken!
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Mohnschnecken Rezept
Ihr findet auf herzelieb noch mehr Kuchen Rezepte! Schaut euch auch die Karlsbader Bullar aus Schweden, Omas Nussschnecken oder die dänischen Blaubeerschnecken an.
Zutaten für die etwa 15 Mohnschnecken
für den falschen Blätterteig braucht ihr
250 Gramm Mehl,
250 Gramm Butter,
250 Gramm Magerquark,
1 Prise Liebe und
1 Prise Salz.
Für die Mohnfüllung benötigt ihr
125 Gramm Blaumohn (siehe unten),
50 Gramm Zucker,
1 Teelöffel Vanillezucker (siehe unten),
75 Gramm Butter und
50 ml Vollmilch.
Zum Bestreichen braucht ihr
1 Ei,
1 Esslöffel Milch,
1 Prise Zucker und
1 Prise Salz.
Zubereitung
Weiter unten im Beitrag findet ihr meine Tipps zu den Mohnschnecken. Schaut, dort nach und erfahrt, was es zu beachten gibt, wie man das Rezept abwandeln und vielleicht noch besser machen kann.
- Zunächst alle Zutaten abwiegen und bereitstellen. Zwei Backbleche mit einer Backmatte (siehe unten) oder Backpapier belegen.
- Danach das Mehl in eine Schüssel geben.
- Dann die Butter in sehr dünne Scheiben schneiden und untermischen.
- Salz und Quark hinzufügen und ganz zügig die Zutaten zu einem Teig vermischen. (Es darf noch Butter zu sehen sein – ich verwende einen Teigmischer (siehe unten). Der Teig soll nämlich nicht warm werden.)
- Anschließend den falschen Blätterteig für die Mohnschnecken zu einer Kugel formen, etwas flachdrücken und 1 Stunde kühlen.
- In der Zwischenzeit den Mohn zusammen mit dem Zucker und dem Vanillezucker in einem Multihacker oder dem Thermi mahlen.
- Nun die Butter in kleine Stücke schneiden und zusammen mit der Milch in einem Topf aufkochen.
- Die Mohn-Zucker-Vanillezucker Mischung einrühren, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
- Den Backofen auf 190 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einer Teigrolle (siehe unten) gleichmäßig zu einem großen Rechteck ausrollen (etwa 50 oder 60 Zentimeter lang und 40 Zentimeter breit).
- Die Mohnfüllung auf dem Rechteck verstreichen (was man tut, wenn sie zu fest ist, steht bei den Tipps) und dabei die langen Ränder aussparen.
- Nun den Teig für die Mohnschnecken an den langen Seiten bis zur Mitte aufrollen (dabei entstehen 2 Schnecken wie Schweineohren).
- Dann 2 Zentimeter dicke Scheiben abschneiden und auf das Backblech legen. Leicht in Form und etwas flach drücken.
- Das Ei mit der Milch, dem Zucker und dem Salz verquirlen und die Schnecken damit bestreichen.
- Anschließend das Backblech in den Ofen schieben und die Mohnschnecken etwa 15 Minuten backen.
Nach dem Backen auf einem Backgitter (siehe unten) auskühlen lassen. Wer mag, kann noch einen Zuckerguss aus 100 Gramm Puderzucker und 3 Esslöffeln Milch zubereiten und die Schnecken damit beträufeln.
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Tipps für die Mohnschnecken
Gut verpackt ist dieses Mohngebäck etwa 4 Tage haltbar. Es sollte sich kein Kondenswasser bilden, dann verderben sie Mohnschnecken leider schneller. Einfrieren kann man die Mohnschnecken natürlich nicht.
Ich backe diese Schnecken mit Weizenmehl Typ 550, aber auch mit Typ 405 gelingen diese Schnecken auf jeden Fall. Und auch mit Dinkelmehl Typ 630 werden sie ganz prima! Mit glutenfreien Mehlmischungen habe ich leider keine Erfahrungen. Hin und wieder ersetze ich das Mehl durch Dinkel- oder Weizenmehl Typ 1050. Auch mit Vollkornmehl wäre es theoretisch möglich, die Mohnschnecken zu backen. Es müsste nur etwas mehr Flüssigkeit hinzugefügt werden. Trotzdem finde ich die Schnecken dann sehr „gesund“ (trocken).
Für Blätterteig, Mürbeteig und auch für diesen falschen Blätterteig habe ich immer eingefrorenes Mehl im Froster. Keine Sorge, Mehl wird nicht fest, wenn es gefriert, aber die Teige werden nicht so schnell warm. Und das Wichtigste ist, den Teig kühl zu halten. Um den Teig nicht mit den Händen zu erwärmen, arbeite ich mit einem Teigmischer (siehe unten) oder einem Thermi (Rechtslauf, wenige Sekunden hohe Stufe).
Der Teig wird angeblich blättriger, wenn er mehrfach ausgerollt, gefaltet und gekühlt wird. Damit mir nun keiner sagt: „Das ist doch jedem Menge Aufwand“ – das Ausrollen dauert nur einige Sekunden, das Kühlen übernimmt der Kühlschrank. Also, alles ganz entspannt. Ich mache das übrigens nie, knete den Teig aber auch nur so viel, wie es unbedingt nötig ist.
Es ist wirklich sehr, sehr wichtig, keine fettreduzierte Butter oder eine Streichbutter mit einem Rapsanteil zu verwenden, der Teig gelingt dann nicht. Auch Margarine kann ich weder geschmacklich noch für die blättrige Struktur empfehlen.
Wenn es mal ganz schnell gehen soll, dann kann man natürlich auch Mohnback verwenden. Für mich geht das allerdings gar nicht schneller, denn Blaumohn habe ich immer im Haus. Die Füllung ist auch schnell zubereitet. Mohnback ist ein Fertigprodukt, das man in der Backabteilung der Supermärkte bekommt. Ich mache das lieber selbst – es ist günstiger und ich weiß, was in der Füllung ist.
Ich gebe in die Mohnfüllung gern auch ein bisschen Zitronenabrieb, das macht die Schnecken ein klein wenig frischer. Wer mag, kann auch ein bisschen Kardamom oder Zimt dazugeben. Jeder darf da ein bisschen kreativ sein. Aber keine Sorge, die Mohnschnecken schmecken auch ganz ohne zusätzliches Pimpen.
Sollte die Mohnfüllung nach dem Abkühlen etwas zu fest zum Bestreichen sein, ziehe ich Handschuhe an, gebe etwas Milch dazu und knete alles geschmeidig. Nicht zu viel auf einmal dazugeben, sondern vorsichtig herantasten. Ist die Mohnmasse erst einmal zu dünnflüssig, kriegt man sie auch nicht wieder dick.
Dieses Mohnschnecken Rezept ist so einfach, dass jeder, der Mohn mag, es unbedingt ausprobieren sollte. Es gibt keine Entschuldigung, es nicht zu tun, denn mit dem falschen Blätterteig ist das wirklich keine große Geschichte. Die Mohnschnecken sind nämlich nicht nur grandios zur Tasse Kaffee, man kann sie auch wunderbar mitnehmen. Im Büro freuen sich die Kollegen sicher, wenn man ihnen knusprige Gebäckschnecken mitbringt. Aber auch Freunde oder Nachbarn kann man super damit überraschen.
Lasst es euch schmecken und solltet ihr Fragen haben oder einen Fehler im Beitrag gefunden haben, schreibt mir doch bitte einen Kommentar. Ich antworte so schnell ich kann.
Guten Appetit und alles Liebe,
miho