Der Ameisenkuchen weckt bei vielen Menschen Kindheitserinnerungen. Allerspätestens in den 90er Jahren, in denen neben Modetorten wie Maulwurftorte, einfache und schnelle Rührkuchen wie auch der Fantakuchen besonders beliebt wurden, ist der Ameisenkuchen zum Kuchenklassiker geworden. Ursprünglich ein Blechkuchen mit Schokoguss, wird er in diesem Beitrag als Kastenkuchen präsentiert. So viel zur Theorie. Mit diesem Rezept backt ihr einen Lieblingskuchen, einen meiner Lieblingskuchen, wenn es schnell gehen soll. Er wird mit Schokostreuseln gebacken, die dann wie kleine Ameisen ausschauen. Gerade Kinder finden das immer wieder spannend.
Die einfachsten Kuchen sind in unserer Familie meistens die beliebtesten auf dem Kuchenbuffet. Und wenn die Familie zusammen kommt, ist so ein Rührkuchen auch genau das Richtige zu einer Tasse Kaffee. Ob es nun ein einfacher Schokoladenkuchen, ein erfrischender Zitronenkuchen oder ebendieser Ameisenkuchen mit Schokoladenüberzug ist, spielt gar keine große Rolle. Die einzigen Kriterien, die erfüllt sein müssen, sind Saftigkeit und guter Geschmack. Gut aussehen darf der Kuchen natürlich auch.
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Ameisenkuchen Rezept
Ihr findet auf herzelieb noch mehr Kuchen Rezepte! Schaut euch auch den dänischer Teufelskuchen mit Schokolade, den Guf Guf Kage aus Dänemark oder den Kalter Hund in Miniform an.
Zutaten
Für den Ameisenkuchen braucht ihr
250 g zimmerwarme Butter,
200 g Zucker,
3 Teelöffel Vanillezucker (siehe unten),
3 Gramm Salz,
6 Eier (Größe M),
1 Prise Liebe,
350 g Weizenmehl Typ 550,
1 Päckchen Backpulver (siehe unten),
250 g Sahne,
125 g Schokoladenstreusel und
200 g Kuvertüre.
Zubereitung
Zunächst alle Zutaten für den Ameisenkuchen abwiegen, abmessen und bereitstellen. Eine 30-Zentimeter-Kastenform mit Trennspray (siehe unten) einsprühen oder einfetten und bereitstellen. Außerdem den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech oder Backgitter so in die Mitte des Ofens schieben, dass die Backform nicht zu hoch im Ofen steht.
Bitte lest die Tipps weiter unten in diesem Beitrag. Ihr findet dort Hinweise zum Abwandeln und Ersetzen von Zutaten. Auch kleine Kniffe könnten für euch hilfreich sein. Die meisten Fragen sind dort schon beantwortet.
- Anschließend die Butter mit dem Zucker, Vanillezucker und das Salz in der Küchenmaschine (siehe unten) oder dem Handrührgerät (siehe unten) etwa 5 Minuten aufschlagen, bis die Butter weißcremig ist und der Zucker sich aufgelöst hat.
- Danach fünf Eier einzeln und nacheinander gründlich unterrühren. Das letzte Ei trennen und nur das Eigelb einrühren. Das Eiweiß wird nicht benötigt.
- Dann das Mehl mit dem Backpulver mischen und die flüssige Sahne bereitstellen. Beides abwechselnd mit einem Teigschaber (siehe unten) unter die anderen Zutaten heben. Nicht zu stark dabei rühren!
- Zum Schluss die Schokostreusel kurz und zügig unterheben und den Teig für den Ameisenkuchen sofort in die Kastenform füllen. Die Backform in den Backofen stellen und die Backzeit auf 50 Minuten einstellen.
- Wer mag, kann dann mit der Stäbchenprobe prüfen, ob der Kuchen fertig ist. Ich bevorzuge die Temperaturmethode und messe die Kerntemperatur mit einem Thermometer (siehe unten). Bei 93–95 °C ist der Ameisenkuchen fertig.
Den Ameisenkuchen in der Form abkühlen lassen. Dann auf ein Backgitter (siehe unten) stürzen, mit geschmolzener Kuvertüre bestreichen und trocknen lassen.
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Tipps für den Ameisenkuchen
Selbstverständlich könnt ihr den Ameisenkuchen auch mit Dinkelmehl Typ 630 oder Weizenmehl Typ 405 backen. Mit anderen Mehlen habe ich bei diesem Rührkuchen Rezept keine Erfahrung.
Ich sprühe meine Backform mit Trennspray ein, damit sich der Kuchen später gut herauslösen lässt. Natürlich könnt ihr die Kastenform auch dünn mit Butter oder Öl einstreichen. Wichtig ist, dass die Ecken und Kanten gut gefettet sind. Es gibt auch spezielle Backfolien, die für Kastenformen hergestellt werden. Wer ein wenig geschickt ist, kann auch Backpapier passformgenau zuschneiden: Dazu stellt man die Backform mittig auf ein Stück Backpapier und zeichnet den Boden nach. Anschließend kippt man die Form kantengenau zu allen Seiten und zeichnet jeweils die Wände nach. Ausschneiden und mit der Seite, auf der gezeichnet wurde nach unten, in die Backform legen.
Ich backe diesen Kastenkuchen ausschließlich mit Butter. Und ja – auch dann, wenn sie sehr teuer ist. Mischfette, Halbfettbutter beziehungsweise Margarine sind meiner Meinung nach für diesen Ameisenkuchen nicht geeignet. Wer mich kennt, weiß, dass ich Margarine nicht mag. Außerdem ist sie mir zu stark verarbeitet und es ist für mich kein naturbelassenes Lebensmittel. Für die Margarineherstellung werden acht Verarbeitungsschritte benötigt, für Butter lediglich vier.
Haltbar ist dieser leckere Kastenkuchen etwa 2–3 Tage, wenn man ihn gut einpackt und relativ kühl lagert. Ich stelle ihn sogar in den Kühlschrank. Selbstverständlich könnt ihr den Ameisenkuchen auch einfrieren, aber er sollte dann innerhalb von 3 Monaten verbraucht werden.
Ich verwende seit vielen Jahren nur noch Weinsteinbackpulver. Im Gegensatz zu herkömmlichem Backpulver enthält es kein Phosphat. Ich finde, dass normales Backpulver ein stumpfes Gefühl an den Zähnen hinterlässt und leicht seifig oder metallisch schmeckt. Weinsteinbackpulver ist für mich persönlich geschmacksneutral. Das mag bei jedem anders sein.
Intensives Rühren der Butter mit dem Zucker ist unglaublich wichtig. Der Zucker soll sich in der Butter auflösen – das kann einige Minuten dauern. Auch die Eier sollen einzeln und gründlich untergerührt werden. Mit gründlich sind mehr als eine halbe Minute gemeint. Die untergeschlagene Luft wird sich dann bei der Wärme im Backofen ausdehnen und den Ameisenkuchen schön aufgehen lassen.
Sobald das mit dem Backpulver vermischte Mehl unter den Teig gehoben wird, darf nicht mehr stark gerührt werden. Das Backpulver fängt nämlich sofort an zu arbeiten und die Triebkraft soll er doch bitte erst im Ofen entfalten, damit der Kuchen schön locker wird und der Kuchen in der Form aufgeht. Also bitte den Rührteig sofort in die Form füllen, glatt streichen und in den Ofen stellen.
Auch wenn sich viele daran gewöhnt haben, den Garpunkt des Kuchens mit einem Holzstäbchen zu testen, bin ich davon nicht so begeistert. Ich halte das für unzuverlässig und bevorzuge die Temperaturmethode. Dazu misst man die Kerntemperatur des Kuchens an verschiedenen Stellen mit einem Thermometer. Für einen Rührkuchen liegt die ideale Kerntemperatur bei 93 bis 95 °C.
Ich nehme den Ameisenkuchen sofort aus dem Backofen, wenn er fertig gebacken ist, und ich lasse ihn in der Form abkühlen. Dann wird er zwar von außen leicht feucht, aber das schadet nicht. Man muss nämlich bedenken, dass der Kuchen nicht sofort kalt ist und noch ein kleines bisschen nachgart.
Ich habe noch einen ganz besonderen Tipp für euch: Hin und wieder backe ich den Ameisenkuchen mit Lakritzstreuseln. Ganz typisch skandinavisch. Probiert es mal – es ist besonders.
Und jetzt lasst euch den Ameisenkuchen gut schmecken. Ich bin mir fast sicher, dass er euch mindestens genauso gut schmecken wird, wie er uns immer schmeckt. Die meisten von euch werden ihn wahrscheinlich sogar kennen.
Schreibt mir gern einen Kommentar unter diesem Beitrag, wenn ihr weitere Fragen oder einen Fehler in meinem Ameisenkuchen Rezept gefunden habt. Und selbstverständlich freue ich mich immer über einen Kommentar auf Facebook oder Instagram!
Guten Appetit und alles Liebe,
miho