Pebernødder gibt es seit Jahrhunderten in Dänemark. Im Gegensatz zu Pfefferkuchen enthalten diese Pfeffernüsse wirklich Pfeffer. Die Pfefferkuchen, mit denen man verschiedene Lebkuchen meint, enthalten eine Mischung aus verschiedenen Gewürzen und Gewürze wurden im Mittelalter unter dem Begriff »Pfeffer« zusammengefasst. Dieses einfache dänische Pebernødder Rezept stammt von unserer Oma. Wer ein Originalrezept für dänische Pebernødder möchte, wird Tausende finden, denn jede Familie hat ihr eigenes. Ich denke, ihr fahrt mit diesem Rezept ganz gut.
Dänische Pebernødder unterscheiden sich von den Deutschen oder den Niederländischen. In Dänemark bereitet man sie oft mit Sahne, aber nur mit Zimt, Kardamom, Ingwer und Pfeffer zu – Honig oder Sirup fehlt gänzlich. Die deutschen Pfeffernüsse enthalten eine komplexere Gewürzmischung mit zusätzlich Anis, Nelken sowie Muskat und oft fehlt der weiße Pfeffer. Außerdem sind Pfeffernüsse aus Dänemark kleiner und fester und sie haben keinen Zuckerguss. Auch die Verwendung von Backpulver und Natron findet man eher bei dänischen Pebernødder. Natürlich können sowohl in Dänemark als auch in Deutschland die Rezepte variieren. Bei uns in Nordfriesland, in Flensburg und Angeln (Sønderjylland-Region) findet man eher die skandinavische Variante.
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Pebernødder Rezept
Ihr findet auf herzelieb noch mehr Plätzchen Rezepte! Schaut euch auch die dänischen Komtessevafler, die dänischen Rumkugelschnitten oder die Wittekoken Plätzchen an.
Zutaten für etwa 220 Stück
Für die Pebernødder aus Dänemark braucht ihr
250 Gramm Butter,
250 Gramm Zucker,
100 Milliliter Schlagsahne,
3 Gramm Salz,
1 Prise Liebe,
500 Gramm Weizenmehl Typ 550,
1 Teelöffel gemahlener Ingwer,
1 Teelöffel gemahlener Zimt (siehe unten),
1 Teelöffel weißer Pfeffer,
1 Teelöffel Kardamom (siehe unten),
1 Teelöffel Backpulver (siehe unten) und
1 Teelöffel Natron.
Zubereitung
- Zunächst alle Zutaten für die Pebernødder abwiegen, abmessen und bereitstellen. 3 Backbleche mit einer Backmatte oder Backpapier belegen und den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- Anschließend Butter und Zucker in der Küchenmaschine (siehe unten) oder mit dem Handrührgerät (siehe unten) auf hoher Stufe verrühren. Die Sahne und das Salz dazugeben und auf niedriger Stufe kurz weiterrühren, bis die Flüssigkeit eingearbeitet ist.
- In einer Schüssel das Mehl mit den Gewürzen, dem Backpulver und dem Natron mischen.
- Dann die Mehlmischung kurz unterrühren. Wenn der Teig einigermaßen fest ist, aber noch Mehlspuren zu sehen sind, den Teig mit den Händen zusammenkneten.
- Danach den Teig für die Pebernødder in kleinere Portionen teilen und jedes Teigstück zu einer Rolle formen, die etwa so dick ist, wie ein kleiner Finger.
- Von der Teigrolle kleine Stücke mit einer Länge von etwa 1 Zentimeter schneiden. Wer mag, kann einige zu einer Kugel rollen, andere aber auch unregelmäßig lassen und nur leicht in Form drücken.
- Die kleinen Plätzchen mit 2 Fingerbreit Abstand auf die vorbereiteten Backbleche legen und dann im Ofen etwa 7–8 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
Ich lasse die Pebernødder auf den Blechen abkühlen. Wenn sie vollständig kalt sind, fülle ich sie in Keksdosen (siehe unten) ab, auf dessen Boden ich rohen Reis gestreut habe. Wie lange die Plätzchen haltbar sind, was es bei den Zutaten zu beachten gibt und wie ihr Zutaten austauschen könnt, erfahrt ihr weiter unten in den Tipps. Die meisten Fragen habe ich dort schon beantwortet.
WERBUNG – AFFILIATE LINKS Das habe ich bei diesem Pebernødder Rezept verwendet:
Ich backe übrigens seit Jahrzehnten mit dem Vemmina Backsystem. Die Backbleche/-gitter sind allerdings noch teurer als das, welches ich bei Amazon verlinkt habe (mit dem ich übrigens auch backe). Das Equipment von Vemmina habe ich selbst gekauft, ich werde nicht von der Firma gesponsort. Meine Kochbücher auf Amazon:Werbung: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision bekomme, wenn du ein Produkt auf Amazon kaufst, auf das du per Klick über diese Seite gekommen bist. Der Preis erhöht sich für dich aber nicht! |
Tipps für die Pebernødder aus Dänemark
Ganz wichtig: Legt die Plätzchenrohlinge immer auf kalte Bleche. Wir haben bei uns Zuhause statt herkömmlicher Backbleche einige Lochbleche, die man am Rand verstellen kann, sodass sie in jeden Backofen passen. Ja, die sind teuer, aber eine Anschaffung fürs Leben. Günstigere sind oft nicht so formstabil, nicht aus echtem Edelstahl und die meisten dürfen auch nicht in den Geschirrspüler.
Ich verwende am liebsten Ceylon Zimt für diese Pebernødder. Er ist etwas milder als Cassia-Zimt, der zwar intensiver würzt, aber gleichzeitig auch am meisten Cumarin enthält. Dieser Stoff gilt als gesundheitsschädlich, und weil wir das ganze Jahr sehr viel Zimt essen, bin ich lieber auf der sichereren Seite. Gerade wer für Kinder backt, sollte meiner Meinung nach den Zimt sorgfältig auswählen. Steht keine Sorte auf der Verpackung, ist es ziemlich sicher Cassia-Zimt.
Selbstverständlich könnt ihr statt des Weizenmehls auch Dinkelmehl Typ 630 verwenden. Da der Teig nicht stark geknetet wird, braucht man sich um das Glutengerüst auch keine Sorgen zu machen. Es ist auch möglich, etwas Vollkornmehl dazuzugeben. Mit glutenfreien Mehlen habe ich bei diesem Rezept keine Erfahrungen.
Das Originalrezept enthält gesalzene Sauerrahm-Butter, wie sie in Dänemark üblich ist. Viele Gebäcke, die in Deutschland nachgebacken werden, schmecken nicht so wie in Dänemark, weil das Salz fehlt. Dänische Butter enthält 1,2 % Salz. Wer Dänisch backen will, sollte das beachten.
Ich bin kein Fan von Margarine und backe auch nicht damit. Ich gehe davon aus, dass die Pfeffernüsse aus Dänemark auch damit gelingen. Mein Favorit für dieses Gebäck bleibt die Butter.
Für die Pebernødder verwende ich ausschließlich Weinsteinbackpulver, denn für mich schmeckt herkömmliches Backpulver metallisch und es hinterlässt ein merkwürdiges Gefühl an den Zähnen. Und nein – das Natron im Rezept könnt ihr nicht 1:1 mit Backpulver ersetzen. Ihr solltet es gar nicht ersetzen. Aber wenn ihr keines habt, braucht ihr 2–3 Teelöffel Backpulver, um einen Teelöffel Natron zu ersetzen.
Ich bewahre die Pebernødder in Keksdosen auf. Auf den Boden streue ich rohen Reis, der Feuchtigkeit aufnimmt. So werden die Pfeffernüsse nicht weich. Wenn ich die Plätzchen verschenke, fülle ich sie erst kurz vorher ein Tütchen. Noch schöner finde ich es, wenn sie in einer kleinen Dose verschenkt werden.
Haltbar sind die kleinen Kekse ewig. Wir essen sie auch noch nach 3 Monaten. Wichtig ist, dass sie nicht zu warm stehen. Einfrieren macht wenig Sinn, ist aber möglich, wenn man die Pebernødder vakuumiert.
Wenn die Zeit knapp ist oder ich es stressfrei möchte, bereite ich den Teig für die Pfeffernüsse am Tag vorher zu. In einem Gefrierbeutel oder in Frischhaltefolie gewickelt, lege ich den Plätzchenteig dann in den Kühlschrank. Je nachdem, wie viel Lust ich habe, forme ich den Keksteig zu Rollen.
Kardamom und Ingwer erhaltet ihr in der Weihnachtszeit auch in den Discountern in kleinen Tüten zu günstigen Preisen. Deckt euch damit gleich nach dem Weihnachtsfest ein, wenn sie heruntergesetzt sind. Ungeöffnet sind die Gewürze bis zur nächsten Plätzchenzeit haltbar. Lagert sie am besten im Gemüsefach im Kühlschrank.
Was ist der Unterschied zwischen weißem und schwarzem Pfeffer?
Weißer, grüner und schwarzer Pfeffer stammten von der gleichen Pflanze, die botanisch »Piper nigrum« (schwarzer Pfeffer) heißt. Die Pfefferpflanze gehört zur Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae).
Grüner Pfeffer ist unreifer Pfeffer, der grün geerntet, gewaschen, anschließend blanchiert wird, damit er nicht fermentiert. Anschließend wird er entweder eingelegt oder gefriergetrocknet. So behält er seine grüne Farbe. Für die Pfeffernüsse könnte man theoretisch die getrocknete Variante verwenden, aber das ist unüblich.
Schwarzer Pfeffer wird geerntet, bevor er vollreif ist. Er ist bei der Ernte grün, wird dann mit der Schale in der Sonne getrocknet und verfärbt sich dabei dunkelbraun. In der Schale sind diverse Aromen (Pfeffernoten) enthalten, die das Gewürz fruchtig und intensiv machen. Die Schärfe sitzt im Kern. Für die Pebernødder möchte man aber keinen fruchtig-pfeffrigen Geschmack. Im Vordergrund stehen Ingwer, Zimt und Kardamom, deren Aromen man mit einer gewissen Schärfe unterstreichen möchte.
Weißer Pfeffer bleibt an der Pflanze, bis er vollreif ist. Die Beeren sind dann rot. Nach der Ernte werden die Pfefferbeeren gewaschen und anschließend in Wasser eingelegt, bis sich nach einigen Tagen die äußere Hülle löst. Oft wird diese auch mechanisch entfernt. Übrig bleibt der weiße Kern, der die Schärfe enthält. Weißem Pfeffer fehlen also die Aromanoten, die in der Schale sitzen. Er unterstreicht die Geschmacksprofile anderer Zutaten und sorgt für Schärfe, ohne aufdringlich zu sein. Außerdem ist er durch die Farbe weniger auffällig in Gebäck oder Gerichten. Genau deswegen wird er auch in den Pebernødder verarbeitet.
Woher kommt die Redewendung „Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst“?
Dieser Spruch kommt aus dem 16. Jahrhundert, einer Zeit, in der Gewürze unendlich kostbar waren und man von Entfernungen keine genauen Vorstellungen hatte. Einige wussten, dass der Pfeffer von der Malabarküste in Indien kam, andere nur, dass er von sehr weit her kam. Indien war für die Menschen in der Zeit ähnlich weit entfernt, wie für uns heute der Mond. Viele Menschen entfernten sich, soweit sie nicht auf der Flucht waren, nie weiter als 5-30 Kilometer von ihrem Zuhause. Im Grunde war für einen Hamburger Oldenburg schon eine Weltreise.
Pebernødder eignen sich übrigens, genau wie meine Punker oder Klütjes, als Spielgeld für Würfel- oder Kartenspiele. Weil sie so klein sind, kann man zwischendurch immer wieder davon naschen und auch zur Tasse Kaffee am Nachmittag schmecken sie großartig. Ich verschenke sie gerne. Da kommt mir oft die Sitte zu Pass, dass man Schüsseln nur gefüllt zurückgibt – hat euch jemand Essen in seiner Schüssel mitgegeben, füllt sie mit etwas Schönem, wenn ihr sie zurückgebt. Pebernødder sind in der dunklen Jahreszeit perfekt dafür.
Guten Appetit und alles Liebe,
miho