Mohnkuchen ist etwas, was ich erst viel zu spät in meinem Leben kennen- und lieben gelernt habe. In meiner Kindheit haben wir zwar hin und wieder Mohnschnecken gegessen, aber einen saftigen Kuchen mit Mohn habe ich tatsächlich erst bei meiner Schwiegermutter kennengelernt, die ihn wirklich geliebt hat, aber auch viel zu selten gemacht hat. Wie dieses Mohnkuchen Rezept in unsere Familie gelangt ist, kann ich gar nicht sagen, aber es ist so gut, dass ich den Kuchen aus der Springform gern backe, wenn es mal was anderes sein soll.

Meine Schwiegermutter hat die Mohnfüllung immer selbst gemacht, aber wenn es schnell gehen sollte, dann hat sie selbst auch Mohnback verwendet. Als ich das Rezept von ihr bekam, war ich erstaunt, dass für die Füllung gar kein Zucker benötigt wird, aber dafür gibt es eine einfache Erklärung. Fertiges Mohnback ist von Haus aus schon sehr süß, es muss sich also keiner Sorgen machen, dass es dem Kuchen an Süße fehlen könnte. Für alle, die kein fertiges Mohnback verwenden möchten, gibt es ganz unten in diesem Beitrag ein Rezept dafür.
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Mohnkuchen Rezept
Ihr findet auf herzelieb noch mehr Kuchen Rezepte! Schaut euch auch den schwedischen. Citronkladdkaka, das Omas Zuckerkuchen vom Blech oder das Käsekuchen Muffins mit Mandarinen an.
Zutaten für den Mohnkuchen
Für den Teig zum saftigen Mohnkuchen braucht ihr
180 Gramm Mehl, Type 405,
2 Teelöffel Backpulver,
65 Gramm kalte Butter,
65 Gramm Zucker,
1 Ei und
1 Prise Salz.
Für die Füllung braucht ihr
1/2 Liter Milch,
1 Prise Salz,
2 Teelöffel Vanillezucker (siehe unten),
80 g Grieß (siehe unten),
50 Gramm Butter,
1 Ei,
1 Päckchen Mohn-Back und
2 Esslöffel Rumrosinen (am besten selbst eingelegt).
Für den Guss benötigt ihr
1/4 Liter Milch,
20 Gramm Vanillepuddingpulver,
60 Gramm Zucker,
2 Teelöffel Vanillezucker,
60 Gramm Butter,
2 Eier und
1 Prise Salz.
Zubereitung
Ein Stück weiter unten in diesem Beitrag findet ihr die Tipps zum Rezept. Dort gibt es Hinweise zur Haltbarkeit, zu den Zutaten und den ein oder anderen wertvollen Kniff.
- Zunächst alle Zutaten abwiegen, abmessen und bereitstellen.
- In den Boden einer 26-Zentimeter Springform (siehe unten) Backpapier einspannen und die Seiten mit Trennspray (siehe unten) einsprühen oder fetten.
Der Mürbeteig für Mohnkuchen
- Alle Zutaten kurz und zügig zu einem Mürbeteig verarbeiten. Dabei soll der Teig nicht warm werden (ich verwende dafür einen Teigmischer (siehe unten) oder mache das im Thermi (siehe unten)). Ist der Teig zu trocken, einen Esslöffel Milch unterkneten.
- Den Teig zu einer Kugel formen, flach drücken und in Frischhaltefolie wickeln.
Den Mürbeteig eine Stunde kühlen.
Die Füllung für den Mohnkuchen
- Milch zusammen mit dem Salz und dem Vanillezucker zum Kochen bringen.
- Den Topf vom Herd ziehen und unter ständigem Rühren den Grieß einrieseln lassen.
- Dann bei ganz geringer Hitze quellen lassen und dabei weiterrühren.
- Dann den Grießbrei vom Herd nehmen, die Butter und das Mohnback einrühren und das Ei unterrühren.
- Zuletzt die Rumrosinen in die Masse einarbeiten.
Die Mohnfüllung kurz zur Seite stellen. An dieser Stelle heize ich den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor.
Den Boden für den Mohnkuchen vorbereiten.
- Nun den Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen und mit einer Teigrolle (siehe unten) ausrollen.
- In die Form legen und einen Rand formen.
Die Mohnfüllung auf dem Boden verteilen und die Form kurz beiseitestellen.
Der Puddingguss für den Mohnkuchen
- 2 Esslöffel Milch abnehmen und darin das Puddingpulver, den Zucker und den Vanillezucker auflösen.
- Dann alles mit der restlichen Milch vermischen und aufkochen, bis der Pudding andickt.
- Die Butter einrühren und den Pudding abkühlen lassen, bis er lauwarm ist.
- Die Eier trennen (ich verwende dafür einen Eiertrenner aus Silikon (siehe unten)) und das Eigelb in den handwarmen Pudding rühren.
- Das Eiweiß zusammen mit einem Handmixer (siehe unten) und einer Prise Salz aufschlagen, bis ein Eischnee entstanden ist, der nicht zu fest ist.
- Den Eischnee vorsichtig mit einem Teigschaber (siehe unten)unter die Puddingmasse heben und dann auf der Mohnmasse verteilen.
Den Mohnkuchen auf einem Blech für eine Stunde in den Ofen schieben. Es sollte keine allzu hohe Schiene gewählt werden. Ich habe vier Schienen und wähle die untere von den mittleren. Den Kuchen gut im Auge behalten. Sollte er zu braun werden, mit Alufolie abdecken.
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Tipps für den Mohnkuchen
Haltbar ist dieser Kuchen 3–4 Tage. Gut verpacken und im Kühlschrank lagern! Diesen Kuchen kann man ohne Weiteres einfrieren – am besten vorher in Stücke schneiden.
Meine Freundin rollt den Teig nicht mit der Teigrolle aus. Sie stellt den Teig für den Mohnkuchen-Boden her und gibt ihn gleich in die Springform. Dazu teilt sie den Teig in Krümel und drückt ihn als Boden und Rand direkt in die Form. Anschließend stellt sie die Form komplett für eine Stunde in den Kühlschrank.
Rumrosinen kann man schon fertig kaufen – darauf greife ich gerne zurück, wenn ich keine eingelegt habe. Sie sind in den Backabteilungen einiger Supermärkte erhältlich. Discounter führen sowas eher nicht.
Ich verwende Weizenmehl Typ 550, aber auch mit Typ 405 funktioniert dieses Mohnkuchen Rezept. Auch mit Dinkelmehl Typ 630 wird der Mürbeteig ganz wunderbar. Auch mit glutenfreien Mehlmischungen kann man das Rezept zubereiten.
Welcher Grieß für den Mohnkuchen?
Ich verwende für diese Kuchen einen Weichweizengrieß. Aber wenn ich nur Hartweizengrieß habe, nehme ich auch für den Mohnkuchen.
Es lohnt sich auch, Dinkelgrieß zu probieren. Schmeckt wunderbar und ist für Leute ideal, die auf Weizen verzichten müssen oder wollen.
Kann man die Mohnfüllung oder den Mürbeteig noch verfeinern?
Ich gebe an den Mürbeteig für den Mohnkuchen gern noch einen halben Teelöffel Kardamom. Das ist aber Geschmackssache – ich mache das so gut wie immer bei Kuchenteigen.
Zur Mohnfüllung finde ich noch ein klein wenig Zitronenabrieb passend.
Kann man Mohnback selbst machen?
Ja, das kann man durchaus. Es gibt sogar mehrere Möglichkeiten!
So hat es meine Schwiegermutter gemacht:
125 g Blaumohn, 70 ml Milch, 25 Gramm Butter, 40 Gramm Zucker, etwas Zitronenabrieb, 2 Teelöffel Vanillezucker. Den Blaumohn fein mahlen und zur Seite stellen. Danach abgeriebene zusammen mit Milch, Vanillezucker und Butter zusammen aufkochen. Mohn dazugeben und alles bei geringer Temperatur unter ständigem Rühren sanft köcheln. Den Topf vom Herd nehmen und weitere 15 Minuten ziehen lassen. Zwischendurch mal umrühren.
Übrigens: Blaumohn ist sehr kräftig und aromatisch. Man kann Mohnback auch aus dem milderen Graumohn und sogar aus Weißmohn (siehe oben) zubereiten.
Wie kann man den Mürbeteig für den Mohnkuchen ganz flott im Thermi machen?
Alle Zutaten für den Kuchen in den Mixtopf füllen, dann bei hoher Stufe in kurzen Impulsen (3 Sekunden) Teigkrümel herstellen. Ich schüttele dabei auch das ganze Gerät während des Mixvorgangs. Die Zutaten sollen sich gerade verbunden haben. Nur kurz mit den Händen zusammendrücken und kühlen oder gleich den Boden und Rand in der Springform formen.

Auch bei uns Zuhause gibt es viel zu selten Mohnkuchen! Aber man muss auch wirklich ehrlich zugeben, dass die Zubereitung schon ein wenig mehr Arbeit macht als ein einfacher Gugelhupf oder ein Blechkuchen. Was man aber dazu sagen sollte: Dieser Kuchen schmeckt eben auch besonders gut! Ich denke, der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall. Aber zur Beruhigung: Wer den Mohnkuchen einmal gebacken hat und weiß, wie es geht, wird beim nächsten Mal viel zügiger arbeiten können!
Und nun ganz viel Spaß mit dem Rezept. Schreibt mir einen Kommentar, wenn ihr einen Fehler gefunden oder Fragen habt. Ich kümmere mich dann ganz flott um die Antwort oder die Korrektur.
Guten Appetit und alles Liebe,
miho







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