Dieses Brot hat sich eine Leserin gewünscht! Kohlbrot ist vielen bekannt, die schon einmal die Dithmarscher Kohltage besucht haben. Im Grunde ist es ein Kohl-Festival, das nach der Ernte stattfindet – praktisch Erntedank für Kohl. Seit 1986 steht in der dritten vollen Septemberwoche im Bereich Marne, Wesselburen, Friedrichskoog, Brunsbüttel, Heide, Büsum alles im Zeichen des Gemüses. Kohlbrot ist nur eine von vielen Spezialitäten! In den Restaurants gibt es günstige Kohlgerichte: Von der Kohlroulade, über den Kohleintopf bis zur Kohlsuppe ist alles dabei, was man aus Kohl machen kann. Fast jeder macht mit – die Bäcker, die Fleischer, Gaststätten, Hofläden und es gibt zahlreiche Bauernmärkte, Führungen und Kuriositäten. Das sollte sich jeder mal angucken und etwas Zeit im September in Dithmarschen verbringen.
Kohl ist ein unglaublich vielseitiges Gemüse. Üblicherweise wird Kohlbrot mit Sauerteig gebacken – ich bevorzuge die einfache Methode mit Hefe. Und ich weiß, dass viele meiner Leser genau deswegen hier auf dem Blog sind. Ich bin keine Profi-Brotbäckerin und probiere in der Regel einfach herum. Dieses kleine Kohlbrot reicht bei uns gerade für ein Abendessen. Wer das Brot größer möchte, muss es abwandeln. Wie genau verrate ich weiter unten im Beitrag in den Tipps! Dieses Brotrezept ist wirklich unkompliziert, der wichtigste Arbeitsschritt ist ausreichend langes Kneten und das Dehnen und Falten. Legt einfach mal los.
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Kohlbrot Rezept
Ihr findet auf herzelieb noch mehr Brot Rezepte! Schaut euch auch die Zwiebel-Zupfbrötchen, das Zwiebelbaguette oder das Mogelbrot an.
Zutaten
für das Kohlbrot braucht ihr
75 Milliliter Milch
200 Milliliter lauwarmes Wasser
20 Gramm Hefe
1 Teelöffel Zucker
1 Prise Liebe,
400 Gramm Weizenvollkornmehl
9 Gramm Salz
20 Milliliter Öl
200 Gramm Weißkohl
50 g Röstzwiebeln
Zubereitung
- Zunächst alle Zutaten für das Kohlbrot abwiegen, abmessen und bereitstellen. Zwei Kohlblätter ablösen und zur Seite legen.
- Anschließend Milch und Wasser in die Rührschüssel der Küchenmaschine gießen.
- Dann die Hefe und den Zucker darin auflösen und 4 Esslöffel vom Mehl einrühren und kurz zur Seite stellen.
- Danach das restliche Mehl mit dem Salz vermischen und auf die anderen Zutaten schütten.
- Das Öl hinzufügen und die Brotzutaten auf niedriger Stufe etwa 3 Minuten verkneten.
- Dann die Maschine auf mittlere Geschwindigkeit schalten und den Teig weitere 7 Minuten kneten
- Den Teig in eine Schüssel legen, mit einem Küchentuch abdecken und 20 Minuten gehen lassen.
- Während der Teig geht, den Kohl 5 Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren. Anschließend abgießen, kalt abschrecken, mit einem Küchentuch abtupfen und fein hacken.
150 Gramm davon abwiegen und zur Seite stellen. - Den Teig mehrmals dehnen und falten und erneut abdecken. Weitere 20 Minuten muss der Teig für das Kohlbrot nun gehen.
- Nun einen gusseiserenen Topf bzw. Cocotte (siehe unten) mit Deckel in den Backofen stellen und den Backofen auf 250 °C vorheizen.
- Dann den Teig auf die Arbeitsfläche schütten und mehrfach dehnen und falten. Dabei Kohl und Röstzwiebeln portionsweise aufstreuen und den Teig immer darüber legen.
- Wenn das Gemüse und die Zwiebeln in den Teig eingearbeitet sind, den Teig zurück in die Schüssel legen.
- Nach weiteren 20 Minuten, die Arbeitsfläche leicht mehlen, den Teig für das Kohlbrot darauf geben und zu einer strammen Kugel formen. Wie das geht, verrate ich unten bei den Tipps.
- Die Kohlblätter auf den Boden des Topfes legen, das Brot mit dem Schluss (siehe unten) nach unten darauf legen. (Ich verwende dafür eine Brotschlinge (siehe unten)und lege die Kohlblätter darauf, bevor ich das Brot darauf platziere. Dann kann man das Kohlbrot ganz einfach in den Topf heben.)
- Das Brot weitere 20 Minuten gehen lassen.
- Dann mit Mehl bestäuben und mehrmals einschneiden. Dann das Brot in den Gusstopf heben.
- Deckel auflegen, Temperatur auf 230 Grad einstellen und das Kohlbrot etwa 30 Minuten backen.
- Dann den Deckel abnehmen, die Temperatur auf 200 °C reduzieren und das Brot weitere 20 Minuten ohne Deckel backen.
- Ich messe die Kerntemperatur mit einem Thermometer (siehe unten), um festzustellen, ob das Brot fertig gebacken ist. Bei 96–98 °C ist das Kohlbrot fertig gebacken.
Das Brot nach dem Backen aus dem Topf nehmen und auf einem Backgitter vollständig auskühlen lassen. Das Brot schneide ich erst an, wenn es kalt ist.
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Tipps für das Kohlbrot
Mit dem Rezept oben backt ihr ein kleines Brot, wer ein normal großes Brot backen möchte, sollte die 1,5-fache Zutatenmenge verwenden.
Das Kohlbrot ist locker 3–4 Tage haltbar, wenn es gut verpackt wird. Ich friere die Hälfte davon gern in Scheiben ein, sobald es abgekühlt ist. Länger als drei Monate sollte es aber nicht im Froster bleiben. Die Brotscheiben knuspere ich gern auf unserem dänischen Flachtoaster auf.
Mir schmeckt das Kohlbrot am besten mit Schweineschmalz oder veganem Schmalz von der Biomarke mit der roten Zipfelmütze. Dünn mit Senf bestrichen, ist es ebenfalls köstlich – probiert mal einen groben Senf, unter anderem den Wiking Senf. Auch mit Käse und Schinken wird dieses besondere Brot zu einem Fest! Eine Freundin isst es am liebsten mit übrig gebliebenen und dünn aufgeschnittenem Kasselerbraten oder Schweinebraten – praktisch als Rundstück warm.
Auch mit Rotkohl, Grünkohl oder Rosenkohl könnt ihr dieses Kohlbrot wunderbar backen. Wichtig ist nur, dass der Kohl einmal kurz blanchiert oder angebraten wird. Zum Anbraten verwende ich dann die Hälfte des Öls, welches sonst dem Teig zugefügt wird.
Ich verwende fertig gekaufte Röstzwiebeln. Es ist ein unglaublicher Aufwand, sie selbst zu machen. Da wir gern Hotdogs essen, haben wir sie immer im Haus. Wenn ihr keine habt, schneidet eine Zwiebel in Würfel und bratet sie scharf im Öl aus dem Rezept an.
Ich werde oft gefragt, ob man auch Speck mit ins Brot einarbeiten kann. Kann man bestimmt, habe ich aber noch nie probiert, weil ich Geräuchertes lieber AUF das Brot lege. Ich vermute, dass dann das Öl reduziert oder weggelassen werden muss. Mit Speck ist es nicht mein Brot, da kann ich leider nicht helfen.
Wer mag, kann gern Kümmel mit ins Brot einarbeiten. 2 Teelöffel oder ein Esslöffel sollten reichen. Meine Familie mag keinen Kümmel, deswegen ist das Rezept ganz ohne Gewürze geschrieben. Für die Menge müsst ihr ein wenig herumprobieren.
Natürlich kann man das Brot auch mit Dinkelvollkornmehl backen. Es ist nur wichtig zu beachten, dass ein Dinkelteig nicht so lang (nur 2⁄3 der Zeit) und so intensiv wie ein Weizenteig geknetet werden darf. Dinkel hat nämlich ein empfindlicheres Glutengerüst. Wer für das Brot Weizenmehl Typ 550 oder 405 oder Dinkelmehl Typ 630 verwenden möchte, muss die Flüssigkeitsmenge reduzieren. 50 Milliliter Milch sollten dann reichen.
Kohlbrot ist bestimmt nicht für jeden etwas, aber probieren sollten auch diejenigen, die sonst nicht so sehr auf das Gemüse stehen. Ich verrate dann häufig gar nicht, was in diesem Brot ist und die Röstzwiebeln schmecken alle sofort heraus. Und wer es dann Zwiebelbrot nennen möchte, soll das tun.
Wenn ihr das Brot nachgebacken habt, würde ich mich riesig über einen Kommentar hier auf dem Blog freuen. Habt ihr etwas verändert? Gibt es Fragen oder Fehler, die ihr im Text oder dem Kohlbrot Rezept gefunden habt? Dann lasst es mich wissen! Und wenn ihr selbst auf Social Media aktiv seid und ein Bild von eurem Brot postet, verlinkt mich auf Facebook oder Instagram gern mit @herzelieb. Ich freue mich darauf.
Wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja im September in Marne, Heide oder Wesselburen zu den Kohltagen. Solltet ihr darüber nachdenken, auch zu kommen, schreibt mir gern, wann ihr da sein werdet. Witzig zu wissen ist, dass derjenige, der die Kohltage erfunden hat, das Oktoberfest als Vorbild genommen hat. Deswegen findet das Kohl-Festival auch nicht nur an einem Tag statt. Ich bin ein echter Fan, vielleicht weil die Familie von meinem Bonuspapa aus Marne kommt.
Guten Appetit und alles Liebe,
miho