„Gib mir doch mal das Rezept für die schwedischen Kekse mit dem merkwürdigen Namen“, zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Gemeint sind Uppåkrakakor und das ist kein Schreibfehler. Der Name setzt sich zusammen aus Ortsnamen Uppåkra und dem schwedischen Wort Kakor – für Kuchen. Was Uppåkra mit den Wikingern zu tun hat, erkläre ich nach dem Rezept.
Hinter dem kuriosen Namen verbirgt sich ein zarter Butterkeks. Er besteht aus einem Teigkreis, der übergeklappt, mit Ei bestrichen und einer Nuss-Zuckermischung bestreut wird. Ganz einfach, kein Schnickschnack und superlecker! Wie der Uppåkrakakor vermutlich zu seinem Namen kam, erfährst du ebenfalls nach dem Rezept und den Tipps zur Abwandlung.
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Uppåkrakakor – Schwedische, übergeklappte Butterkekse
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Zutaten für die Uppåkrakakor (90 Stück)
- 425 g Butter
- 160 g Zucker
- 2 Teelöffel Vanillezucker (siehe unten)
- 1 Prise Salz
- 210 g Kartoffelmehl
- 425 g Weizenmehl
- 30 g Pistazien
- 30 g Haselnüsse
- 1/2 Kaffeetasse Hagelzucker
- 2 Eier
Zubereitung der Uppåkrakakor
- Zunächst die Butter mit dem Zucker und dem Vanillezucker weißcremig aufschlagen. Das dauert ein Weilchen.
- Nun das Kartoffelmehl mit dem Weizenmehl und der Prise Salz mischen und zur aufgeschlagenen Butter geben.
- Dann alles zu einem glatten Teig verarbeiten. (Ich verwende einen Teigmischer (siehe unten) dafür)
- Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für ein bis zwei Stunde in den Kühlschrank legen.
- Während der Teig kühlt, die Pistazie und die Haselnüsse fein hacken und mit dem Perlzucker vermischen. In einer Schüssel zur Seite stellen.
- Jetzt den Backofen auf 225 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und zwei bis drei Backbleche mit einer Backmatte oder Backpapier belegen.
- Den Teig jetzt auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 2 Millimeter dick ausrollen. Aus dem ausgerollten Uppåkrakakor Teig Kreise mit einem Durchmesser von 6- 7 Zentimeter ausstechen. Ich benutze dafür einen Teigschneider (siehe unten).
- Die Kreise fast in der Mitte einmal überklappen, so dass ein Rand entsteht. Anschließend die Uppåkrakakor auf das Backblech legen.
- In einer Tasse die Eier verquirlen. Jeweils fünf Kekse mit dem Ei bestreichen und die Pistazien-Mandel-Zucker-Mischung darüber streuen. So fortfahren bis alle Kekse auf einem Blech bestrichen sind. Dann das Backblech auf eine der mittleren Schienen in den Ofen schieben und die Uppåkrakakor 10 Minuten goldbraun backen.
- Während die Kekse backen, das jeweils nächste Blech vorbereiten. Die Uppåkrakakor bestreichen und bestreuen.
Nach dem Backen lasse ich die Kekse noch einige Minuten auf dem Blech liegen. Dann lege ich sie auf ein Backgitter, damit sie komplett auskühlen.
Tipps für die Uppåkrakakor
- Wer mag, kann den Teig für etwa drei Monate einfrieren.
- Mit etwas Zimt im Teig bekommen die Uppåkrakakor eine weihnachtliche Note.
- Ich gebe an den Teig einen Esslöffel gemahlenen Kardamom (siehe unten).
- In Schweden werden die Plätzchen oft mit einem Klecks Himbeermarmelade gefüllt.
- In den modernen Rezepten wird auf das Kartoffelmehl häufig verzichtet. Ich finde es absolut wichtig, denn nur so werden die Uppåkrakakor schön zart und mürbe.
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Was ist dieses Uppåkra und was haben die Uppåkrakakor das mit den Wikingern zu tun?
Uppåkra war, genau wie Haithabu, ein Handelsplatz der Wikinger. Der Ort, der im heutigen Südschweden lag, war aber schon um 400 n. Chr. für damalige Verhältnisse reich besiedelt. Bis zum 17. Jarhundert gehörte Skåne (Schonen) allerdings zu Dänemark. Heute heißt die Provinz Skåne Län und das ehemalige Uppåkra liegt etwa dort, wo sich heute die Gemeinde Staffanstorp befindet.
Einen Ort mit dem Namen gibt es heute nicht mehr, aber Bergströmshusen wird im Volksmund Uppåkra genannt. Man munkelt, dass die Uppåkrakakor in diesem Ort „aus Versehen“ entstanden sind, als eine Hausfrau die Teigkreise auf ein Blech legen wollte und sie dabei umklappten. Anschließend wurden sie, als wäre es gewollt, wie gewohnt verziert.
Uppåkrakakor kennt man nur in dieser Gegend, die meisten übrigen Schweden können damit nicht nicht viel anfangen. Vergleichbar wäre in Deutschland ein Butterkeks, der Langenhorner genannt wird, weil eine Hausfrau in diesem Ort Dreiecke aus dem Teig ausgestochen und sie übergeklappt hat, so dass sie eine spezielle Form erhalten haben. Diesen Keks kennt man dann vielleicht in Nordfriesland, aber nicht im Rest Deutschlands.
Jetzt ist es aber genug erzählt! Ich denke mal, du hast jetzt Appetit auf die Uppåkrakakor bekommen, oder? Schnapp dir die Zutaten und back die Plätzchen nach.
Alles Liebe,
miho
Last Updated on 29. April 2021 by Michaela Lühr
Oh wie spannend! Ich finde dass die Erklärung durchaus schlüssig ist.
Grüssle,
jana
Das freut mich!
Alles Liebe,
miho
Hej! In der Zutatenliste stehen Haselnüsse, im Rezept stehen Mandeln. Was wird denn normalerweise verwendet?
Viele Grüße
Ich habe das geändert. Ich verwende immer das, was da habe.
Alles Liebe,
miho
Ich habe heute die Plätzchen gebacken. Zunächst muss ich sagen, dass sie sehr gut schmecken. Ich hatte leider kein Hagelzucker zur Hand, hab dafür Krokant genommen.
Ich hatte etwas Probleme mit dem Teig, denn der Teig ist beim Einklappen immer gerissen, so dass ich jeden einzelnen Keks „flicken“ musste. Lag es evtl. daran, dass ich den Teig über 1 Tag im Kühlschrank liegen lassen habe? Ich fand, dass er nach ordentlichem Durchkneten eine tolle Konsistenz hatte.
Dennoch hat sich der Aufwand gelohnt.
Oft reißt der Teig, wenn er zu kalt ist. Aber auch, wenn er zu lange geknetet wird und dadurch zu warm ist.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Alles Liebe,
miho