Wusstet ihr, dass die Skandinavier ganz verrückt nach Lakritz sind? „Lakrids“ wird in Dänemark sehr häufig in Süßspeisen verwendet. Schon ganz lange gehört ein Softeis mit Lakritz-Streuseln zum Pflichtprogramm, wenn ich mal kurz über die Grenze hüpfe. Ganz besonders gerne mag ich Himbeerkompott mit zerkrümelten Lakritzbaiser – ihr solltet es einmal probieren. Für das „Post aus meiner Küche„-Paket an meine Tauschpartnerin Theres habe ich ganz kleine Lakritz-Baiser nach der Schweizer Methode gebacken.
Für diese Lakritz-Baiser habe ich die Baiser-Masse warm geschlagen – man nennt es auch die Schweizer Methode. Der Eiweiß-Schaum ist stabiler als bei herkömmlicher Baiser-Masse. Außerdem behalten die Baiser besser ihre Form, wenn sie gespritzt werden und sie erhalten einen seidigen Glanz. Ich kann euch versprechen, dass es gar kein großer Aufwand ist – wenn man es einmal gemacht hat, geht es mit der Schweizer Methode beim nächsten Mal viel einfacher von der Hand!
Es ist wirklich sehr wichtig, dass die Schüssel, in der ihr Eischnee schlagen wollt, absolut fettfrei ist. Gleiches gilt natürlich für den Schneebesen oder die Rührstäbe eures Mixers. Achtet ganz besonders darauf, dass kein Eigelb in das Eiweiß gerät, wenn ihr die Eier aufschlagt oder trennt. Mit diesen Grundlagen habt ihr schon die besten Voraussetzungen für ein gutes Baiser.
Für warm aufgeschlagenes Baiser verwende ich eine Metallschüssel mit rundem Boden und einen großen Topf mit Wasser, das kurz unter dem Siedepunkt gehalten wird. Die Schüssel wird so auf den Topf gesetzt, dass sie nicht das Wasser berührt und nur durch den Wasserdampf erhitzt wird!
Lakritz-Baiser – warm aufgeschlagen
Zutaten für das Baiser
2 Eiweiß
100 g Zucker
1 Prise Salz
1 Prise Liebe
1-2 Spritzer Zitrone
1/4 – 1/2 Teel. Lakritzpulver
Zubereitung der
Lakritz-Baiser
Die Eiweiß in eine Schüssel geben, Zucker und 1-2 Spritzer Zitrone hinzufügen und mit einem Mixer kurz verrühren, so dass sich alle Zutaten gerade verbunden haben. Dann die Schüssel auf den Topf mit Wasser, das kurz vor dem Siedepunkt gehalten wird, setzen und mit dem Mixer die Masse aufschlagen und ständig weiterrühren, bis sie steif und ungefähr 50 Grad heiß ist.
Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und weiter schlagen, bis die Masse kalt und noch steifer wird. Wenn die Schüssel sich von außen kalt anfühlt, ist die Baiser-Masse fertig.
Zum Schluss einen Teelöffel Lakritzpulver unterrühren.
Backofen vorheizen auf 125-130 Grad Ober-/Unterhitze.
Baiser-Masse in einen Spritzbeutel füllen und kleine Tuffs aufs Backblech spritzen. Je nach Größe der Baiser trockne ich die Baiser 1-2 Stunden im Backofen.
Ich habe keine guten Erfahrungen damit gemacht die Baiser bei Umluft zu trocknen, denn meistens sind sie dann gerissen. Denkt bitte auch immer daran, dass jeder Backofen anders heizt, ich komme gut mit ca. 125 Grad klar – probiert es einfach aus. Leider gibt es innerhalb eines Ofens manchmal Temperaturschwankungen. Behaltet eure Baiser einfach gut im Auge und dreht das Backblech während des Trockenvorgangs, wenn ihr den Eindruck habt, dass die Hitze in eurem Backofen nicht gleichmäßig verteilt ist.
Ihr wollt wissen, was sonst noch in meinem Tauschpaket war? Dann schaut doch mal die Lebkuchenherzen oder das Caramel-Konfekt mit Walnuss-Crunch an!
Ich wünsch euch was und mir wünsch ich Sonne! Wer kann mir welche in den regnerischen Norden schicken?
Alles Liebe
miho
Post aus meiner Küche ist ein Projekt von Clara von Tastesheriff, Rike von Lykkelig und Jeanny von Zucker, Zimt & Liebe. AEG hat in dieser Tauschrunde die Organisation übernommen. Vielen Dank!
Last Updated on 1. Februar 2024 by Michaela Lühr
Oh die sehen ja witzig und toll aus. Lakritz mag ich persönlich ja überhaupt nicht und Baiser habe ich ehrlich gesagt noch nie gemacht – getraut zu machen ;-)
Liebe Grüße
Ahhh, Baiser! Ich wollte meiner PAMK-Tauschpartnerin ebenfalls fluffige Baisers senden, mit Mokkageschmack. Zweimal ging meine Kreation so dermaßen daneben, dass zwei neue improvisierte Rezepte entstanden. Vielleicht hätte ich die Schweizer Methode probieren sollen ;-) Liebste Grüße aus Salzburg, Claudia
Liebe Claudia,
Mokkageschmack ist auch ganz wundervoll! Probier einfach mal die Methode aus, vielleicht klappt es ja dann!
Alles Liebe
miho
Im dritten Anlauf hat es dann geklappt. Es war wie in einem schlechten Film, als mir binnen kurzer Zeit ein Rezept, das ich schon unzählige Male gekocht hatte, einfach nicht gelang. Und bis heute ist es mir ein Rätsel, woran es lag, dass sich der Eischnee einfach verflüsssigte. Liebe Grüße, Claudia
Liebe Claudia,
manchmal ist das so im Leben – vielleicht war es nur ein schlechter Tag ;)
Ich konnte bis vor 2 Jahren keine Sahne schlagen. Das war so schlimm, dass ich sogar den Raum verlassen musste,
wenn jemand anderes Sahne schlagen wollte.
Alles Liebe
miho
Ach du meine Güte – Lakritz Baisers!!!
Ich war letztes Jahr in Dänemark und habe gefühlt 3 Tonnen Lakritz nach Hause geschleppt… dieses Rezept ist also komplett auf meiner Geschmackslänge. Danke dafür!
Liebe Grüße
Jasmin
#BKT
Oh, noch ein Lakritz-Liebhaber! Magst du lieber die süßen oder die salzigen Sorten?
Alles Liebe
miho
Das klingt ja lecker! Wo hast du denn das Lakritzpulver her? Davon hab ich noch nie gehört..
Liebe Grüße,
Janneke
Huhu,
ich hoffe, du antwortest auch auf Kommentare älterer Posts.
Ich habe am Wochenende Baiser aus warm geschlagenem Eiweiß gemacht, also wie in deinem Rezept hier, nur ohne das Lakritzpulver. Bisher hab ich Baiser immer kalt aufgeschlagen, war aber nie so ganz zufrieden, weil es nie so 100 % in Form geblieben ist.
Mit dem warm aufgeschlagenen Baiser hat das jetzt hervorragend geklappt, Problem ist, dass die Teilchen schon nach 5 Minuten außerhalb der Dose anfangen zu kleben und nach ein paar Stunden auf so komisch poröse, bröselige Art weich werden.
Ich weiß, dass Baiser schnell Feuchtigkeit zieht, aber so schnell?
Kann mich nicht erinnern, dass das bei denen mit der kalten Zubereitungsmethode auch so extrem war.
Ist das bei den warm aufgeschlagenen normal? Oder ist da was schiefgegangen?
Wollte sie eigentlich für eine Tortendekoration benutzen….
Hallo Sea,
Baiser ist immer ein bisschen Gefühlssache. Da kommen können viel Faktoren zusammen.Villeicht waren sie nicht 100 % durchgebacken, vielleicht ist die Temperatur im Ofen nicht richtig, vielleicht war es ein Tag mit hoher Luftfeuchtigkeit – hast du gekocht, als sie draußen lagen? Mir passiert das auch manchmal.
Es tur mir leid, dass es gelaufen ist. Vielleicht versuchst du es nochmal?
Liebe Grüße,
miho
P.S. natürlich antworte ich auf alte Beiträge – ist das nicht selbstverständlich?