Haselnusslikör Rezept – Likör selber machen als Geschenk

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Vor einigen Jahren war eine Freundin von mir verzweifelt auf der Suche nach einem ganz bestimmten Haselnusslikör von einer kleinen Likörmanufaktur. Sie schwärmte von dem Aroma der Haselnüsse, dem mildem Geschmack, der sanften Süße und der perfekten Abstimmung mit Gewürzen. Wir fanden ihn nicht, weil es die Manufaktur leider nicht mehr gab  – aber das war der Zeitpunkt, an dem ich anfing diesen Likör selber zu machen. Mein Likör Rezept veränderte sich im Laufe der Jahre und wenn ich ihn zu Weihnachten verschenken möchte, setzte ich ihn im August an. Zwar muss das Likörchen eigentlich nur etwa 6 – 8 Wochen ziehen, aber ich finde, er schmeckt besser, je länger er gezogen hat. 

Auf diesem Bild zum Haselnusslikör Rezept sieht man im Vordergrund ein Glas mit dem Nusslikör und dahinter eine Flasche Likör. Im Vorgrund liegen Haselnüsse, gehäutet und mit Haut.

Natürlich könnt ihr auch Haselnüsse aus dem eigenen Garten verwenden. Aber dann wird’s mit dem Haselnusslikör in diesem Jahr nichts mehr, weil die Ernte erst ab Mitte September anfängt und die Nüsse dann noch trocknen müssen (mehr zur Ernte und zur Trocknung am Ende des Beitrags). Deswegen verwendet gern gekaufte Nüsse für diesen. Ganz wichtig ist, dass die Nüsse geröstet sind! Das gibt das feine Nussaroma. 

Der bekannteste Likör dieser Art ist wohl der Frangelico Haselnusslikör, den ich jahrelang gern zum Aromatisieren von Kuchen verwendet habe. Er wird in einer Flasche verkauft, die an eine Mönchskutte erinnern soll – an der Flaschen-Taille ist sogar eine Kordel angebracht, ähnlich dem Seil, dass Mönche als Gürtel tragen. Heute wird der Nusslikör von der Brennerei Barbero im Piemont/Italien auf der Grundlage eines Rezepts des Einsiedlermönches Angelico (Fratello Angelico – Bruder Angelico) aus dem 18. Jahrhundert hergestellt. Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass der beste Haselnusslikör ein selbstgemachter ist. Deswegen probiert gern herum und findet eure Mischung – dabei kann mein Rezept eine Inspiration sein.

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Haselnusslikör Rezept

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Auf diesem Foto zum Haselnusslikör Rezept sieht man eine Flasche mit dem Likör, an dessen Flaschenhals ein weißes Porzellanherz hängt. Im Hintergrund ein Likörglas mit dem Nusslikör. Im Vordergrund liegen verstreut HaselnüsseZutaten für den Haselnusslikör

Ihr braucht für dieses Likör Rezept
1 Päckchen oder 20 g Natron,
500 ml Wasser,
250 g ganze Haselnusskerne mit „Haut“,
450 ml Vodka,
300 ml Cognac,
1 Vanilleschote,
1/2 Zimtstange,
1 Gewürznelke,
1 Prise Liebe und 
150 g braunen Kandis oder 250 g Honig.

Zubereitung

Zunächst alle Zutaten für das Haselnusslikör Rezept abwiegen, abmessen und bereitstellen. 

Das Wasser in einem Topf aufkochen, Natron und die Haselnusskerne dazu geben und den Topfinhalt 4 – 5 Minuten kochen. Das Wasser färbt sich während das Vorgangs schwarz – das ist richtig so. Dann die Nüsse abgießen, mit kaltem Wasser gründlich abspülen und die Häutchen abziehen. Anschließend die Haselnüsse mit einem Handtuch gut abtrocknen und auf einem Backblech, dass mit einer Backmatte (siehe unten) belegt ist, verteilen.

Nun den Backofen auf 150 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, das Blech in die Mitte einschieben und die Haselnüsse etwa 25 Minuten rösten. Hin und wieder am Blech rütteln und mit einem Kochlöffel die Nüsse durcheinander wirbeln, damit die Röstung gleichmäßig erfolgt. Die Haselnüsse für Haselnusslikör sind fertig geröstet, wenn sie in der Mitte gebräunt sind. 

Die abgekühlten Haselnüsse zusammen mit dem Vodka, dem Cognac, der aufgeschlitzten Vanilleschote und der Gewürznelke sowie dem Kandis oder dem Honig in ein fest verschließbares Gefäß füllen und den Liköransatz während der Reifezeit von etwa 8 Wochen täglich einmal schütteln. 

Den gereiften Haselnusslikör durch ein Sieb (siehe unten)  und anschließend durch  Tuch abseihen und zuletzt filtern. Dann den Likör in kleine Flaschen abfüllen und nochmal etwa 2 Wochen reifen lassen. 

Ich fülle auch kleine Fläschchen mit 50 ml ab. Das mag daran liegen, dass ich diesen Likör gern als Zutat zum Backen verwende oder um einen Hauch Geschmack in den Kaffee oder Kakao zu zaubern – wer mich kennt, weiß, dass ich so gut wie keinen Alkohol trinke. Auf jeden Fall ist selbstgemachter Haselnusslikör ein tolles Geschenk aus der Küche und ein schönes Mitbringsel.

Tipps

Um zu testen, ob die Haselnüsse sie schon „pellen“ lassen, lege ich nach etwa 3,5 Minuten das erste Mal eine Nuss in kaltes Wasser. Lässt sich die Haut dann schon einfach abziehen, ist das Projekt „Haselnüsse häuten“ erledigt.

Farblich kann der Haselnusslikör tiefbraun, hellbraun oder gold- oder bernsteinfarben sein. Das hängt davon ab, welchen Zucker oder Honig ihr verwendet und wie stark die Nüsse gebräunt sind. 

Ihr könnt die Haselnüsse auch in einer Heißluftfriteuse bei 150 °C rösten. Aber ihr müsst die Nüsse sowohl im Ofen als auch in der Heißluftfriteuse im Auge behalten. Zu dunkle Nüsse werden bitter.

Ihr könnt den Haselnusslikör auch nur mit Vodka machen oder die Mengen etwas verschieben. Ich verwende gerne Cognac, weil er eine milde Note in den Nusslikör bringt. Für Weihnachten könnt ihr mehr Zimt dazu geben.

Die Haselnusskerne könnt ihr knabbern oder beim Backen verwenden. Vorsicht, sie enthalten Alkohol ;) .

Manche meiner Liköre reifen über ein Jahr – der Geschmack wird immer besser mit der Zeit. 

Wer den Haselnusslikör gern würziger möchte, gibt mehr Zimt, Vanille und Nelken dazu. Ihr könnt auch die Gewürze vom Honiglikör verwenden. 

Alle Liköre lagere ich dunkel und im Kühlschrank. Mindestens eine Stunde vor der Verwendung nehme ich sie aus der Kühlung.

Haselnusslikör schmeckt großartig im Kakao oder Kaffee – probiert das mal aus. Für Kinder ist das aber nix!

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Das habe ich bei diesem Haselnusslikör Rezept verwendet: 

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2 Gläser Nusslikör in Likörgläsern sieht man auf diesem Bild zum Haselnusslikör Rezept. Im Hintergrund steht eine bauchige Flasche mit dem Likör - die um den Flaschenhals ein weißes Herz aus Porzellan. Im Vordergrund liegen Haselnusskerne

Haselnusskerne ernten, trocknen und aufbewahren.

Haselnusslikör hin oder her – das Wichtigste vorab: Haselnüsse sind erst reif, wenn sie vom Strauch fallen und das ist frühestens ab Mitte September der Fall. Die Saison geht dann bis Ende Oktober. Damit die Nüsse nicht schimmeln, und das kann leicht der Fall sein, wenn sie im nassen Gras liegen, sollte man sie täglich einsammeln. 

Bitte pflückt die Früchte nicht grün vom Strauch – sie reifen nicht nach! Sie schmecken nicht, lassen sich nicht lagern und ihr könnt sie komplett entsorgen!

Die Haselnüsse, die ihr vom Boden sammelt, müssen absolut unbeschädigt sein. Zum Trocknen auf ein Blech oder Tablett legen und darauf achten, dass sie sich nicht berühren. An einem trockenen Ort – z.B. auf der Fensterbank oder im Heizungsraum bei niedriger Luftfeuchtigkeit 4 bis 6 Wochen trocknen. Hin und wieder wenden. 

Auf keinen Fall solltet ihr die Nüsse in Plastiktüten oder luftdicht verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. Sie schimmeln! Ich bewahre die gesammelten und getrockneten Haselnüsse in Kartoffelsäckchen auf, die ich aufhänge. Haltbar sind sie dann etwa 1 Jahr. Aber so alt werden sie gar nicht – eine großer Teil davon wird zu diesem Haselnusslikör. 

Und wer noch keinen Haselnussstrauch hat, der kauft sich einen – er wächst auch im Kübel. Hier findet ihr eine Übersicht über die Sorten: https://www.gartenjournal.net/haselnuss-sorten.

Und jetzt wünsche ich euch ganz viel Spaß mit diesem Haselnusslikör Rezept – macht anderen eine Freude oder genießt ihn mit Freunden. Es lohnt sich!

Guten Appetit und alles Liebe,
miho

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Last Updated on 20. August 2023 by Michaela Lühr

8 Comments

  1. Optimistin

    Ich habe gerade den Haselnusslikör angesetzt und würde am liebsten schon morgen eine kleine Verkostung vornehmen. Ich glaube der Likör wird mega lecker.
    Vielen Dank für das Rezept.

    • Liebe Optimistin,

      der wird ganz bestimmt supergut! Schön, dass dir das Haselnusslikör Rezept so gut gefallen hat.

      Alles Liebe,
      miho

      • Hallo Michaela,
        gestern habe ich den Likör gefiltert. Der riecht super lecker, ist aber für meinen Geschmack fast ein bisschen „scharf“. Jetzt überlege ich, ob ich ihn evtl. mit ein bisschen Haselnuss Sirup „entschärfen“ kann?
        Und hast du einen Tipp/Rezept für mich, was ich mit den ganzen Haselnüssen machen kann? Zum knabbern sind es dann doch zu viele ;)
        Liebe Grüße Kerstin

        • Hallo Kerstin,

          du kannst natürlich Kondensmilch zufügen, damit es ein Haselnuss-Cremelikör wird. Wenn er nicht süß genug ist, dann würde ich evtl. den Sirup dazu machen.

          Du kannst die Nüsse hacken und im Kuchen oder in Keksen verarbeiten. Das mache ich oft.

          Alles Liebe,
          miho

  2. Kann man eventuell auch bereits gehäutete und vielleicht sogar auch schon geröstete Haselnüsse kaufen und für dieses Likör verwenden? Oder schmeckt er dann anders?
    Habe gerade einen angesetzt, genau nach Angaben und bin sehr gespannt!
    Vielen Dank!

    • Hallo, wie auch immer du heißt (ja, ich steh total auf ne freundliche Anrede!)

      wen du gehäutete und geröstete Nüsse findest, probier es aus. Ich kann dir nicht sagen, wie es schmeckt. Ich würde auch nie auf so eine Idee kommen.

      Schreib mir gern, ob es funktioniert.

      Viele Grüße
      miho (ohjaaa.. ich steh auch total auf eine Gruß und einen Namen, damit ich weiß, wer schreibt.)

  3. Liebe Michaela,
    das ist eine super Idee mit dem Haselnuss Likör! Vielen lieben Dank für das Rezept. Da ich immer gerne selbstgemachte Geschenke zu Weihnachten verschenke, möchte ich gerne die doppelte Menge zubereiten. Brauche ich auch die doppelte Menge Wasser, damit ich die Haselnüsse enthäuten kann?
    Liebe Grüße Kerstin

    • Liebe Kerstin,

      Mach einfach ein bisschen mehr Wasser dazu und einen Schubs Backpulver oder Natron. Ich mache auch oft die doppelte Menge und ich rühre die Nüsse dann einfach öfter um.

      Bitte pass gut auf, dass Wasser in dem du die Nüsse kochst, färbt intensiv rotbraun und das bekommt man aus Textilien nicht mehr heraus.

      Ganz viel Spaß beim Nachmachen und Verschenken. Dieses Jahr bekommen meine Angestellten und Freiberufler davon ein Fläschchen.

      Meld dich, wenn du noch Fragen hast und ich wüsste gern, ob du alles hinbekommen hast.

      Alles liebe,
      miho

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