Klütjes oder Punker sind traditionelle Kekse aus Nordfriesland, die ganz einfach zuzubereiten sind. Früher war es Brauch, dass in der Adventszeit Hunderte, wenn nicht sogar Tausende davon gebacken wurden. Diese Kekse sind gerade einmal so groß wie ein 5 Cent Stück, trocken und sie schmecken wie kleine, harte Lebkuchen. Und genau deswegen sind sie auch sehr lange haltbar.
Ich kenne viele Familien, in denen – wie bei uns daheim – die Punker in der Weihnachtszeit als Spielgeld benutzt werden. Und traditionell wurden sie am Silvesterabend den Rummelpott-Läufern, die von Haus zu Haus laufen und singen, in die Taschen gekippt. Traditionell gibt es sie zu Teepunsch, zu Grog, Tee, zum Kaffee oder zur Milch – ich stippe die Klütjes einfach hinein.
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Klütjes oder Punker – Rezept für traditionelle Kekse
Du findest auf herzelieb noch mehr Plätzchen Rezepte. Schau dir doch auch mal die Herrenkringel, die Napoleonshüte oder die Eierkringel an!
Zutaten
für die Klütjes oder Punker braucht ihr
125 g Butter,
125 g Zucker,
250 g dunkler Kuchensirup,
500 g Roggenmehl (oder Weizenmehl),
1 Prise Salz,
2 Prisen Liebe,
1 TL Kardamom (siehe unten),
1 TL Zimt (siehe unten),
¼ TL Piment,
¼ TL Koriander,
¼ TL Ingwer,
¼ TL Nelken,
1 Prise Muskatnuss,
15 g Anis (ganz),
15 g Anis (gemahlen),
1/8 Liter Milch,
1 Messerspitze Pottasche und
½ TL Hirschhornsalz
Klütjes oder Punker – die Zubereitung
Zunächst die Butter mit dem Zucker in einer Schüssel verrühren und anschließend den Kuchensirup unterrühren.
Anschließend das Weizenmehl mit dem Salz und den Gewürzen mischen und auf die anderen Zutaten schütten. Eine tiefe Kuhle in die Mitte drücken.
Die Milch in die Mehlkuhle gießen und die Potasche und das Hirschhornsalz darin auflösen.
Jetzt alle Zutaten gut miteinander verkneten (ich nutze dafür einen Teigmischer (siehe unten) ) und fingerdicke rollen aus dem Teig formen.
Jede Teigrolle in Frischhaltefolie einwickeln und für ein bis zwei Tage in den Kühlschrank legen.
Nun den Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen und zwei bis drei Backbleche mit einer Backmatte oder Backpapier belegen.
Nach der Kühlzeit Rollen aus dem Kühlschrank nehmen und in ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
Die Punker bzw. Klütjes auf den Backblechen verteilen und in ungefähr 13 Minuten fertig backen.
Diese Kekse sind fertig, wenn sie dunkelbraun, aber nicht verbrannt sind. Zum Abkühlen lege ich sie auf ein Lochblech (siehe unten) zum Auskühlen.
Wenn die Punker oder Klütjes vollständig kalt sind, verpacke ich sie in Dosen. Auf den Boden streue ich rohen Reis, damit Feuchtigkeit aufgenommen werden kann und die Weihnachtsplätzchen lange knusprig bleiben.
Tipps für die Klütjes oder Punker
Ich löse Hirschhornsalz und Pottasche immer in etwas Flüssigkeit auf, damit es sich besser im Teig verteilt.
Hirschhornsalz und Pottasche kannst du nicht durch Backpulver oder Natron ersetzen. Die Klütjes werden dann zu weich und mürbe.
Haltbar sind die Punker etwa ein 3 Monate, wenn sie absolut trocken gelagert werden.
Für diese Plätzchen verwende ich ausschließlich Ceylon Zimt.
Verändere die Zusammensetzung der Gewürzmischung nach deinem Geschmack. Du kannst aber auch ein fertiges Päckchen Lebkuchengewürz zum Teig geben.
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Warum es für diese Kekse zwei Namen gibt? In Nordfriesland gibt es Deutsche, Dänen und die Friesen. Vermutlich stammt der eine Name aus dem Plattdeutschen oder dem Sønderjysk (südjütländisch) und der andere aus dem Friesischen.
Jetzt aber ran an die Rührschüssel und Punker oder Klütjes backen. Es ist kein großer Aufwand und du hast sehr lange etwas davon!
Alles Liebe und guten Appetit,
miho
Last Updated on 27. November 2023 by Michaela Lühr
Liebe Michaela,
Das Rezept hört sich super an!
Genau das richtige für den Adventskalender meiner Kids. Dort sollen dieses Jahr neben ein paar Kleinigkeiten eher schöne gemeinsame Aktionen drin stecken. Unter anderem eben auch ein schöner Kekse-back-Tag. Und mit 3 Kindern unter 5 Jahren sind Rezepte wie dieses (und deine Schokoseufzer!!) glaube ich sehr gut umzusetzen. Ohne einen RIESEN Aufwand, alle können gut mithelfen und das Ergebnis ist sicher super lecker!
Kannst du mir noch sagen, was genau du mit dunklem Kuchensirup meinst? Ist das Zuckerrübensirup?
Vielen Dank für das schöne Rezept
Herzlichst
Marijke
Liebe Marijke,
ich finde es toll, was du mit den Kinder vorhast! Unter dunklem Sirup versteht man hier den dunklen Zuckerrübensirup.
Viel Spaß und alles Liebe,
miho
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich freue mich schon auf den Backtag!
Und übrigens auch auf den Kaffeelikör!! Den hab ich vorhin angesetzt und bin schon SEHR gespannt!!
Herzlichst
Marijke
Liebe Marijke,
du schaffst es tatsächlich mir immer ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Alles Liebe,
miho
Hallo Michaela, ich würde gerne ddie Klütjes backen. Nun habe ich noch eine Frage. Wie wird der ganze Anis verarbeitet? Werden die 15 g Anis (ganz) gemörsert? Liebe Grüße von Ingrid
Liebe Ingrid,
er wird, so wie er ist, zum Teig gegeben und nicht gemörsert.
Alles Liebe,
miho
Dieses Rezept hat mir meine Kindheit zurückgebracht. Danke dafür, ich hatte die Punker schon ganz vergessen! Deine schmecken köstlich und genauso wie früher! Und als nordfriesische Botschafter haben wir sie gestern an ein paar Niedersachsen verschenkt, auch die waren überzeugt 🙂. Hast du auch ein Rezept für Kintjentüüch? Das wäre prima! Es ist schwer zu finden.
Liebe Ines,
da freu ich mich abrer wirklich sehr! Wie schön, dass ich dir eine Freude machen konnte!
Ich habe mehrere Rezepte für Kintjentüch.. ich werde es mal hier auf dem Blog einstellen!
Alles Liebe
miho
Hallo, ein sehr schönes Rezept. Bei und Zuhause wurde der Teig nur aus Roggenmehl, Zucker, Sahne und Anis gemacht…. War auch das beliebteste knabberzeug zu Weihnachten….:-). Gruß und schöne Weihnachten…
Hallo K,
stimmt! Jede Familie hat ihr eigenes Rezept – ist das nicht schön?
Alles Liebe,
miho
Liebe Michaela,
als Ostfriesin kannte ich bisher nur unsere „Pepernöten“.
Nun habe ich vorgestern deine „Klütjes“ entdeckt, den Teig am gleichen Tag angesetzt und heute abgebacken! Mmmh, allein der Duft, der aus dem Ofen strömte… herrlich! Den hätte ich gern als weihnachtlichen Raumduft! ;-) Und wie lecker die erst sind…
In meinem Ofen mussten sie allerdings 25 Minuten „schmoren“ und sind nicht ganz hart geworden! Aber das macht gar nix – die werden eh nicht alt und demnächst garantiert nochmals gebacken!
Lieben Dank für das tolle Rezept!
Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht dir
Birgit
Hallo Birgit,
ist das nicht herrlich? Der Duft?
Mach den Ofen mal ein bisschen heißer – jeder Backofen ist anders.
Alles Liebe,
miho
Moin Michaela,
deine leckeren Klütjes backe ich nun seit 2018, doch nie sind sie mir so rund gelungen, wie bei dir! Wie schaffst du das? :-) Über deinen Tipp freue ich mich!
Liebe Grüße aus dem Norden,
Birgit
Hallo Birgit,
das ist eigentlich nur ein Griff. Wenn ich sie auf das Backblech lege, drehe ich sie zwischen Zeigefinger und Daumen mit leichtem Druck. Dann sind sie wieder rund.
Alles liebe,
miho