Biff à la Lindström oder Lindströmmare sind schwedische Hacksteaks oder Frikadellen, die auch in den anderen skandinavischen Ländern bekannt sind. Um diese Hacksteaks ranken sich jede Menge Geschichten und niemand ist wirklich sicher, wer das Rezept erfunden hat. War es nun ein russischer Leutnant und späterer Kapitän, ein norwegischer Schiffskoch oder doch die Eigentümer eins weltberühmten Cafés in Stockholm? Man weiß es nicht! Die wahrscheinlichsten Theorien und ein kleines Stück schwedische Geschichte findet ihr am Schluss dieses Beitrags.
Diese Frikadellen kennt man in Dänemark unter dem Namen Bøf lindstrøm und in Finnland nennt man sie Lindströmin pihvit. Die Hackfleischmasse ist vor dem Braten sehr feucht. Das ist genau richtig so. Macht euch darüber keine Gedanken, die Biff á la Lindström sollen später schön saftig sein! Gut dazu passen Bohnen, Kartoffelbrei oder auch Hasselbackpotatis, die schwedischen Fächerkartoffeln. In Schweden werden diese Hacksteaks mit Spiegelei serviert.
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Biff à la Lindström – schwedische Hacksteaks
Du findest auf herzelieb noch mehr schwedische Rezepte! Schau dir auch den Korv Stroganoff an, die schwedische Zimtcreme oder die Köttbullar.
Zutaten
für das Biff à la Lindström braucht ihr
150 g eingelegte rote Bete,
1 Zwiebel,
1 TL Kapern,
3 Eier,
75 ml Sahne,
15 ml Sojasoße,
1 Messerspitze Piment,
1 TL Salz,
1/2 TL Pfeffer,
1 Prise Liebe,
150 – 200 g gekochte Kartoffeln,
600 g Hackfleisch und
Fett zum Braten.
1 Ei pro Frikadelle
Zubereitung
- Zunächst alle Zutaten abwiegen, abmessen und bereit stellen.
- Die rote Bete abgießen (Flüssigkeit auffangen) und fein hacken.
- Die Zwiebeln abziehen und feine Würfel schneiden.
- Dann die Kapern fein hacken.
- Die Eier aufschlagen und in eine große Schüssel geben.
- Die Sahne und die Sojasoße dazu geben.
- Anschließend den Piment, das Salz und den Pfeffer einrühren.
- Jetzt die gekochten Kartoffeln fein raspeln und in die Schüssel geben.
- Das Hackfleisch, die rote Bete, die Zwiebelwürfel und die gehackten Kapern hinzufügen.
- Alle Zutaten gründlich verkneten und dann 8 flache Hacksteaks formen.
- In einer Pfanne Fett erhitzen und die Biff à la Lindström bei mittlerer Hitze von beiden Seiten so lange braten, bis sie von beiden Seiten gebräunt sind.
- Nur noch jeweils ein Ei pro Frikadelle braten und auf die Lindströmmare legen.
Die Biff à la Lindström sollen von innen saftig sein. Also passt auf, dass ihr sie nicht zu lange bratet. Wir essen die Linströmmare mit roter Bete, Agurker und oftmals mit Kartoffelbrei.
Tipps für das Biff à la Lindström
- Die Konsistenz der Hacksteaks soll besonders gut werden, wenn man die Hälfte der roten Bete und Zwiebeln zusammen wolft.
- In Biff à la Lindström gehört kein Brot und auch kein Paniermehl. Die Kartoffel bindet ausreichend.
- Das Originarezept wird mit Rindfleisch zubereitet. Man kann aber auch Schwein, Gemischtes oder Wild verwenden.
- Ich verwende gern rote Zwiebeln für das Biff à la Lindström und auch ein Hauch Knoblauch passt perfekt.
- Tragt am besten Handschuhe bei der Zubereitung. Rote Bete färbt intensiv die Finger oder die Kleidung.
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Woher kommt das Biff à la Lindström
Es gibt viele Geschichten um dieses Gericht und niemand weiß genau, wie die Hacksteaks zu ihrem Namen kamen. Ob ein russischer Kapitän, ein norwegischer Schiffskoch oder ob es in einem Stockholmer Cafe erfunden wurde, lässt sich heute nicht mehr genau sagen.
Erfand ein Schiffskoch das Rezept für die Hacksteaks aus pragmatischen Gründen?
Der Norweger Adolf Henrik Lindström fuhr als Smut zur See und nahm unter anderem an der Polarexpedition mit Amundsens teil. Es wird erzählt, er sei der Erfinder des Biff à la Lindström. Er habe die zur Neige gehenden Fleischvorräte mit Kartoffel gestreckt und gehackte rote Bete für eine schöne Farbe hinzugefügt.
Hat das Biff à la Lindström russische Wurzeln?
Leutnant Henrik Lindström aus St. Petersburg / Russland, war 1862 auf dem Weg von Helsingfors in Finnland nach Visby, wo er stationiert war. Er übernachtete im Hotel Witt in Kalmar und traf sich dort mit seinen schwedischen Freunden, denen er die russsiche Küche nahe bringen wollte. Der Legende nach bestellte er die Zutaten für das Biff à la Lindström an den Tisch, vermischte sie und formte Hacksteacks. Die geformten Beefsteaks schickte er zum Braten zurück in die Küche.
Viele Schweden halten es für am wahrscheinlichsten, dass der spätere Kapitän der Erfinder dieser Frikadellen ist, denn die rote Bete und die Kapern deuten auf einen russischen Ursprung hin.
Hat die stille Mari das Biff à la Lindström erfunden?
Maria Christina Lindström betrieb im 19. Jahrhundert in Stockholm an der Ecke Drottninggatan / Jakobsgatan das Café Tysta Mari. Es war weit über die Grenzen Stockholms bekannt und viele Schweden glauben, dass das Biff à la Lindström genau hier erfunden wurde. Tysta Mari bedeutet übersetzt „Leise Mari“. Der Name leitet sich von dem Spitznamen der Schwedin bzw. von deren ruhigen und besonnenen Geschäftgebaren ab.
Ganz besondere Cafés
Tysta Mari Cafés waren gesellschaftlich in der damaligen Zeit anerkannt, weil in dort kein Alkohol ausgeschenkt, keine Wetten und kein Glücksspiel erlaubt waren. Selbst Frauen aus der gehobenen Gesellschaft war es gestattet, sich hier aufzuhalten. Das Art von Café, das Maria Christina Lindström führte, wurde zum Synonym für eine Art von Coffeshops, die von Frauen geführt wurden, eine gute Auswahl hatten und ruhige und anständige Kunden hatten. Das Original Café wurde 1954 abgerissen, seit 1970 erinnert der Fußweg „Tysta Marigånge“ an die Schwedin. 1974 ein neues Tysta Mari, Restaurant – es gehört zu einer Restaurantgruppe.
Lasst euch euer Biff à la Lindström gut schmecken und träumt euch beim Essen nach Schweden. Guten Appetit!
Guten Appetit und alles Liebe,
miho
Last Updated on 6. April 2024 by Michaela Lühr